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720S Spider: Erster Blick auf das neue 720-PS-Monster von McLaren

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Von: Rudolf Bögel

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Der neue McLaren 720S Spider: Bereit für die Cabrio-Saison.
Der neue McLaren 720S Spider: Bereit für die Cabrio-Saison. © McLaren

Mit Tempo 325 noch offen fahren und von 0 auf 200 in 7,9 Sekunden – passend zum Wetter eröffnet die britische Supersportwagen-Schmiede McLaren die Cabrio-Saison.

Mit dem brandneuen 720S Spider. Wir konnten ihn noch vor der Premiere beim Genfer Autosalon in München sehen. Kohlendepot statt Messe-Glamour. Hier in der ehemaligen Industriebrache der bayerischen Landeshauptstadt, schrägt gegenüber vom ehemaligen Bundesbahnausbesserungswerk, steht er also. Silber, schwarz, passend zur Location.

McLaren 720S Spider: Nur wenige zum Coupé

Der Unterschied zum Coupé ist nicht sehr groß. Erst wenn sich das Kohlefaserverdeck öffnet, zeigt sich die volle open-air-Pracht des Sportwagens. Und zwar in genau elf Sekunden, was wohl Rekord in dieser Klasse ist. Fürs Schließen braucht der 720-PS Bolide genauso lang, möglich ist das bis zu Tempo 50. Auffallend sind die freistehenden und verglasten C-Säulen, sie sehen wirklich cool aus und bringen daneben noch eine verbesserte Rundumsicht.

Beim Dachsystem hatten die Ingenieure eine kaum zu lösende Aufgabe. So wenig Gewicht wie möglich. Das ist fast gelungen. Der Spider bringt nur 49 Kilogramm mehr Gewicht auf die Waage als das Coupé. Für Experten: Das Cabriolet wiegt 1.332 Kilogramm und hat damit 88 Kilogramm Abstand zum nächsten Konkurrenten. Zum Beispiel ist er leichter als der Ferrari 488 Pista Spider oder der Lamborghini Huracan Performante Spider.

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Über 300 km/h bei offenem Dach – wirklich sinnvoll?

Auch ohne das Dach zu öffnen, kann man den Himmel sehen. Wenn man bei den Extras noch ein bisschen zusätzliches Geld in die Hand nimmt, was bei einem Grundpreis von 280.000 Euro nicht das Thema sein sollte, bekommt man dafür ein elektrochromes Dach. Heißt: Man kann zwischen einem getönten oder transparenten Dachhimmel wechseln.

Um den Himmel im McLaren 720S Spider zu sehen, muss nicht das Dach geöffnet werden - sofern man etwas Geld investiert.
Um den Himmel im McLaren 720S Spider zu sehen, muss nicht das Dach geöffnet werden - sofern man etwas Geld investiert. © McLaren

Dass man mit 324 Stundenkilometer noch offen fahren kann, ist eine echte Sinnfrage, die Kenner mit einem klaren Nein beantworten. Hier ist das "can" entscheidender als das "must". Aber natürlich fährt der 720S damit in die Topliga der schnellsten Cabrios der Welt. Davor rangiert noch der ein oder andere Porsche (GT, Spyder), der Bugatte Veyron, der Lamborghini Aventador, natürlich der Pagani Zonda Cinque Roadster, die Fahrzeug der Edelschmiede Königsegg, der Brabus Rocket 900 – und natürlich noch die zwei Stil-Ikonen aus dem eigenen Haus, der SLR McLaren Roadster und der legendäre SLR Stirling Moss.

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Alles gleich beim Motor des McLaren 720S Spider

Keine Änderungen – wieso auch – gibt es beim Antrieb: Der 4,0-Liter Doppelturbomotor bringt 720 PS bei einem Drehmoment von 770 Nm und erreicht damit das Leistungsgewicht von 540 PS pro Tonne. Zum Vergleich: Das Spitzenmodell 650 S lag deutlich darunter bei 485 PS. Von 0 auf Tempo 100 geht es im McLaren-Express in 2,9 Sekunden. 200 Stundenkilometer sind nach 7,9 Sekunden erreicht. Herkömmliche Autos kommen in dieser Zeit gerade mal auf 100.

720 PS und ein Top-Speed von 324 km/h: Der McLaren 720S Spider gehört in die Topliga der schnellsten Cabrios der Welt.
720 PS und ein Top-Speed von 324 km/h: Der McLaren 720S Spider gehört in die Topliga der schnellsten Cabrios der Welt. © McLaren

Und noch ein paar Daten, die für so einen Supersportwagen nicht unwichtig sind. Weil man schließlich auch irgendwann mal stehen bleiben muss. So schwer es auch fällt. Wer bei Tempo 100 abbremsen muss, bleibt im Extremfall nach 30 Metern stehen. Da rutscht einem schon das Herz in die Hose. Noch deutlicher fällt dieser Wert bei Tempo 200 aus: Hier braucht der McLaren Spider gerade mal 4,6 Sekunden (oder 122 Meter) – und damit nur etwas mehr als halb so lange wie für die Beschleunigung auf 200 Stundenkilometer.

Unser Fazit zum McLaren Spider 720S

Der neue Spider 720S ist auch offen eine Schönheit geworden. Aber nicht von der Sorte "brutal aufgedonnert", sondern unterkühl elegant – aber auf den zweiten Blick ein Auto zum Verlieben. Aber wie das mit der großen Liebe so ist, nicht jedem ist sie vergönnt.

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Rudolf Bögel

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