Zug fährt frontal auf Regionalbahn zu: Lokführer reagiert in letztem Moment

Garmisch-Partenkirchen - In Griesen wäre es am Mittwoch beinahe zur Katastrophe gekommen. Zwei Züge standen sich plötzlich auf einer eingleisigen Strecke gegenüber. Ein Lokführer reagierte sofort.
Das wäre beinahe schief gegangen. Zu einer brandgefährlichen Situation kam es am Mittwoch, den 22. Januar, bei Griesen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Auf einer eingleisigen Bahnstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol standen sich plötzlich zwei Regionalzüge gegenüber, berichtet die Bundespolizeiinspektion Rosenheim am Donnerstag.
Eine Szene, die an das Unglück von Bad Aibling im Feburar 2016 erinnert. Damals kam es dort jedoch zum Zusammenstoß. Zwölf Menschen verloren bei der Tragödie ihr Leben, 89 weitere wurden verletzt.
Ein Zug, der gegen 17 Uhr in Richtung Reutte unterwegs war, fuhr gerade auf den Bahnhof Griesen zu, als gleichzeitig der Gegenzug in Richtung Garmisch noch am Bahnhof stand - auf dem selben Gleis. Der Lokführer des heranfahrenden Zuges, der mit etwa 60 Stundenkilometern unterwegs war, bemerkte gerade noch, dass sich bereits ein Zug auf der Strecke befand und leitete sofort eine Bremsung ein. Knapp 25 Meter vom wartenden Zug kam die bremsende Regionalbahn zum Stehen.
Die alarmierte Feuerwehr evakuierte beide Züge anschließend. Die Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.
Ob der Vorfall auf einen technischen Defekt oder auf menschliche Unachtsamkeit zurückzuführen ist, konnte die Bundespolizei nicht endgültig sagen. Es werden nun beide Möglichkeiten im Rahmen von Ermittlungen untersucht.
jv/Pressemeldung Bundespolizei Rosenheim