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Neue Spuren: Wer hat Domenico Lorusso in München getötet?

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Von: Tim Niemeyer

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Wer hat Domenico Lorusso in München ermordet?
Wer hat Domenico Lorusso in München ermordet? © Polizei

Zehn Jahre ist es her, dass Domenico Lorusso in München ermordet wurde und noch immer konnte die Polizei keinen Tatverantwortlichen präsentieren. Anlässlich der vollen Dekade wird nun nochmal auf den Fall aufmerksam gemacht.

München - Es ist fast auf den Tag genau zehn Jahre her, genauer gesagt war es am Dienstag, dem 28. Mai 2013, dass der 31-jährige Italiener Domenico Lorusso aus München und seine 28-jährige Verlobte mit ihren Fahrrädern den Radweg vom Gärtnerplatz kommend an der Isar entlangfuhren.

Freundin unvermittelt angespuckt

In der Erhardtstraße, auf Höhe des Europäischen Patentamtes, fuhren sie gegen 22 Uhr an einem unbekannten Mann vorbei, der ihnen zu Fuß auf dem dortigen Gehweg entgegenkam. Dieser spuckte die 28-Jährige, als sie an ihm vorbeifuhr, völlig unvermittelt an, was sie beim Weiterfahren ihrem Verlobten mitteilte. Der 31-Jährige drehte sich nun um und fuhr zu dem unbekannten Mann zurück, das wurde ihm zum Verhängnis. Die 28-Jährige sah aus circa 50 Meter Entfernung, wie sich daraufhin zwischen ihrem Verlobten und seinem Gegenüber ein kurzes Wortgefecht und eine Rangelei entwickelte.  

Brutal niedergestochen

Im weiteren Verlauf entfernte sich der unbekannte Mann unvermittelt zu Fuß von der Örtlichkeit auf dem Gehweg der Erhardtstraße in Richtung der Corneliusstraße, während Domenico Lorusso vor Ort zusammenbrach. Die 28-Jährige verständigte daraufhin sofort den Notarzt und bat vorbeikommende Passanten um Hilfe. Der Verletzte kam mittels Notarzt unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus, wo er anschließend jedoch aufgrund der schweren Verletzungen verstarb.  

Bei der Obduktion wurden multiple Stichverletzungen festgestellt, wobei todesursächlich ein Herzstich war. Durch Beamte der Spurensicherung des Polizeipräsidiums München konnte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin der LMU München vermeintlich tatrelevantes DNA-Material gesichert werden. Der Täter hatte sich wohl, als er Domenico Lorusso attackierte, auch selbst verletzt.  

SOKO bleibt erfolglos

Umfangreiche Ermittlungen des Kommissariat 11 des Polizeipräsidiums München waren hier nun die Folge. Unter anderem wurde die SOKO Cornelius gebildet, bei der bis zu 30  Beamte eingesetzt waren. Leider führten diese groß angelegten Ermittlungen aber nicht zur Überführung eines Tatverdächtigen. Die Ermittlungsstärke der SOKO wurde letztendlich mit Abarbeitung der vorhandenen Ermittlungsansätze und Spuren wieder auf das in der Folge erforderliche Maß beim Kommissariat 11 reduziert. Bis zum heutigen Tage laufen diese Ermittlungen aber immer noch weiter. Unter anderem wurde dazu im Jahr 2022 eine Fallrevision innerhalb der Dienststelle durchgeführt, um alle denkbaren Ermittlungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

Umfangreiche Spurensuche

Bei den gesamten Ermittlungen wurden unter anderem über 1.000 Hinweise und an die 7.500 Handybesitzer überprüft. Dazu wurden über 5.800 Speichelproben von Personen entnommen. Allein im Rahmen der Funkzellenauswertungen wurden über 560.000  Datensätze festgestellt. Über 400 Meldungen über spuckende Personen wurde dazu nachgegangen. Die Ermittlungen in dieser Sache werden fortgeführt. 

Anlässlich des zehnten Jahrestages des Tötungsdeliktes wird nun ein Plakat mit einer Abbildung von Domenico Lorusso im Bereich des Tatorts aufgestellt. Das Kommissariat 11 hofft darauf, dass man dadurch Hinweise auf die Tat oder den Täter erhält, die bislang noch nicht bei der Polizei bekannt geworden sind.  

Täterbeschreibung:

Männlich, um die 180 cm groß; trug eine längere Jacke oder einen Mantel und eine Umhängetasche  

Zeugenaufruf: 

Wer kann aktuell noch Hinweise zu der Tat oder zu dem Täter geben, die er bislang der Polizei noch nicht mitgeteilt hat? 

Personen, die hier sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich mit dem  zuständigen Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen  Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.  

Auslobung: 

Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass nach wie vor für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt ist, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt. 

nt/Polizei München

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