„Das ist kein Fehler, sondern Absicht“
Stadt Töging macht beim Gassparen ernst und schaltet die Heizungen aus - Das sind die Folgen
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Wie viel die Abschaltung der Gasbrenner im Rathaus bereits in den Monaten August und September einsparen soll. Und was die Pläne für Herbst und Winter sind.
Töging – Gassparen ist derzeit nicht nur erste Bürgerpflicht, auch den Kommunen wurde es von Bundes- und Landesregierung bereits dringend ans Herz gelegt.
Und so beteiligt sich auch Stadt Töging an den derzeit empfohlenen Sparmaßnahmen für Erdgas.
Mit weniger Wärme durch den Herbst
Darüber, dass es an den Handwaschbecken im Rathaus kein Warmwasser mehr gibt, hatte Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst bereits am Rande des Besuchs des bayerischen Gesundheitsministers informiert. „Das ist kein Fehler, sondern Absicht“, hatte das Stadtoberhaupt beim Empfang von Klaus Holetschek (CSU) vor knapp drei Wochen im Töginger Rathaus erklärt.
Wie die Stadt Töging nun auch offiziell mitteilt, wurden inzwischen in sämtlichen städtischen Gebäuden die Gasheizungen für den restlichen Sommer abgeschaltet. Das betrifft unter anderem die Regenbogen- und die Comeniusschule sowie die Aussegnungshalle am Friedhof mit dem angrenzenden Haus samt den darin enthaltenen Wohnungen.
Der für diese Liegenschaften verantwortliche Techniker Thomas Hofer erklärt: „Eine komplett ausgeschaltete Gasheizung spart schließlich am meisten.“ Allerdings räumt er ein, dass es ganz von der Witterung abhängig sei, wie lange man beispielsweise in den Schulen die Brenner ausgeschaltet lassen könne.
„Jede Gasheizung, die nicht läuft, hilft uns im Moment“, bekräftigt jedenfalls Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst. Die Stadt Töging plant daher, die Gasheizungen erst im Herbst zu Beginn der Heizperiode wieder in Betrieb zu nehmen.
Zumindest im Rathaus soll die Wärme auch im Herbst nur noch zum Heizen genutzt werden, Warmwasser an den Waschbecken wird es dort nicht mehr geben. Als weitere Maßnahme soll im Töginger Rathaus in Zukunft auch die Raumtemperatur wo immer möglich abgesenkt werden. Nach den Berechnungen von Thomas Hofer spart die Abschaltung der Gasbrenner allein in den Monaten August und September im Rathaus etwa 5.000 Kilowattstunden ein. Für deren Erzeugung bräuchte man ansonsten immerhin 500 Kubikmeter Erdgas. Etwa das Volumen eines größeren Einfamilienhauses.
Mit gutem Beispiel vorangehen
„Für die Schulen kann das Einsparpotenzial nicht klar beziffert werden, weil da ja beispielsweise erst die Sporthalle dazu kam“, erklärt Thomas Hofer.
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Zwar brächten diese Sparmaßnahmen auf den Gesamtgasverbrauch Deutschlands gerechnet verschwindend wenig, räumt Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst ein: „Doch wenn jeder einen derartigen Beitrag leistet, kann eine Gasknappheit in Deutschland im Winter vermieden werden.“