Boystown-Prozess gegen Kinderporno-Ring in Frankfurt
Muss der mutmaßliche Kinderschänder aus dem Landkreis Mühldorf für immer hinter Gitter?
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Jetzt hatte der Gutachter vor dem Frankfurter Landgericht im Prozess gegen die Kinderschänder-Plattform „Boystown“ das Wort, er musste Alexander G. aus dem Landkreis Mühldorf begutachten. Das Urteil ist schockierend.
Mühldorf – Im Prozess gegen die Begründer der Kinderschänder-Plattform „Boystown“ im Darknet hat ein Gutachter Adminstrator Alexander G. (49) aus dem Landkreis Mühldorf „Kernpädophilie“ und ein erhöhtes Rückfallrisiko bescheinigt. Die Schock-Aussage von Dr. Sven Krimmer am Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt: „Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht auch für die erneute Gründung eines pädophilen Netzwerks im Internet.“
Rückfallrisiko ist hoch
Das psychiatrische Gutachten entlarvte den Mitarbeiter eines katholischen Kinderheims aus Oberbayern. Er schäme sich zwar für seine Neigung, habe aber nicht von Anfang an reinen Tisch gemacht, sondern nur nach und nach den Missbrauch seiner Söhne eingestanden. „Möglicherweise hat er nicht die Ganzheit seiner pädophilen Übergriffe dargestellt“, sagte der Experte. Nur wenn er sich vollständig öffne, könne ihm eine bessere Prognose gestellt werden.
Kein pädophiler Jäger
Er sei kein „pädophiler Jäger“, der auch fremde Kinder missbrauche und eine „Hangtäterschaft“ sei nicht zweifelsfrei festzustellen. Aber auch nicht auszuschließen. Sicherungsverwahrung wäre damit möglich. Verteidiger Michael Weiss will dies verhindern.
Am Rande der Verhandlung wurde bekannt, dass sich Alexander G. möglicherweise auch Akten von Kindern des katholischen Heimes beschafft hat, in dem er für IT zuständig war. Es gebe Hinweise, dass G. sich von deren Lebensgeschichten zu seinen pädophilen Geschichten voller Gewaltphantasien inspirieren ließ, sagte der Psychiater. Heilbar sei seine Pädophilie nicht, durch eine chemische Kastration könne seine „sexuelle Dranghaftigkeit“ aber abgeschwächt werden. G. hat sich dazu im Prozess bereit erklärt.
Gutachten gelassen aufgenommen
Auf die verheerende Prognose des Gutachters reagierte Alexander G. gelassen. In der kommenden Wochen soll die Beweisaufnahme mit den Gutachten zu dem in Paraguay geschnappten Administrator „Don Dildo“ alias Christian Manfred K. (60) und zu „Boystown“-Poweruser Fritz Otto K. (66) abgeschlossen werden. Das Urteil wird für den 30. November erwartet.