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„Schaumkuss to go“: Warum es in Bad Aiblinger Geschäft zwei Wochen lang nur Schokoküsse gibt

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Von: Nicolas Bettinger

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Maximilian Lederer, einer der Geschäftsführer der „Schokobuam“, steht mit seinen Schaumküssen für zwei Wochen im Testbetrieb in Bad Aibling.
Maximilian Lederer, einer der Geschäftsführer der „Schokobuam“, steht mit seinen Schaumküssen für zwei Wochen im Testbetrieb in Bad Aibling. © Bettinger

In Bad Aibling fragen sich derzeit viele Fußgänger, ob eine beliebte Eisdiele schließen musste. Denn in dem zentral gelegenen Laden bietet ein junges Unternehmen plötzlich ausschließlich Schokoküsse an. Was hinter der skurrilen Süßwaren-Aktion steckt.

Bad Aibling – Einigen Aiblingern dürfte es beim Fußmarsch durch die Innenstadt schon aufgefallen sein. Seit wenigen Tagen bieten die Räumlichkeiten in derKirchzeile 16, wo eigentlich das Eiscafe Toscani zuhause ist, eine riesengroße Auswahl an Schokoküssen. Genauer gesagt hat dort seit dieser Woche ein Geschäft geöffnet, bei dem fast ausschließlich die schaumigen, mit Schokolade überzogenen Süßwaren über die Ladentheke gehen. Nicht umsonst trägt ein Schild vor dem Laden die Aufschrift: „Schaumkuss to go“.

Statt Kaffee und Eis jetzt also „nur noch“ Schaumküsse, in Österreich auch Schwedenbomben genannt? „Hat unser Stammcafé jetzt zugemacht?“, fragte deshalb auch eine Frau, die gerade vorbeigelaufen war, aus Neugier mal eben eingetreten und nicht ohne ein Päckchen Schokoküsse wieder aufgebrochen ist. Eine Frage, die sich nicht nur die Dame stellt. Doch der junge Mann hinter dem Ladentisch sorgt schnell für Klarheit: „Nein nein, wir sind nur für zwei Wochen hier.“

Schaumkuss-Vertrieb testet Filialgeschäft

Maximilian Lederer aus Kolbermoor nutzt die kurzzeitige Abstinenz der Toscani-Betreiber, um sein Geschäftsmodell zu testen. Der 24-Jährige hat vor wenigen Monaten zusammen mit Geschäftspartner Sebastian Buttgereit das Unternehmen „Schokobuam“ gegründet. Die junge Firma mit Sitz in Schechen hat sich als Kerngeschäft auf die Fahne geschrieben, Schaumküsse eines hessischen Traditionsherstellers zu verkaufen. Nach diversen Lieferaufträgen soll nun ein eigener Ladenbetrieb in Angriff genommen werden.

Von Honig-Mandel bis Vollmilchschokoloda: Rund 800 Schaumküsse in unterschiedlichsten Sorten warten in Bad Aibling auf Abholer.
Von Honig-Mandel bis Vollmilchschokolade: Rund 800 Schaumküsse in unterschiedlichsten Sorten warten in Bad Aibling auf Abholer. © Bettinger

Bereits auf den Weihnachtsmärkten in Rosenheim und Kolbermoor verkauften die „Schokobuam“ ihre schaumigen Süßigkeiten und arbeiten nun am neuen Plan – einer eigenen Schokokussfiliale. Die Gelegenheit in den Aiblinger Räumlichkeiten bot sich nun an und nach wenigen Tagen kommen die Schaumküsse richtig gut an, erzählt Geschäftsführer Maximilian Lederer.

Welche Sorten Rosenheimer, Kolbermoorer und Aiblinger am liebsten essen

Von weißer Schokolade über Mocca bis hin zu Rum-Traube-Nuss – in den Regalen stehen laut Lederer in Summe rund 800 Schaumküsse zum Mitnehmen bereit, einzeln, in 6er- oder in 15er-Päckchen. „In Kolbermoor kam zum Beispiel Karamell brutal gut an, die Rosenheimer haben viel Eierlikör gekauft“, schildert der 24-Jährige seine Beobachtungen. Und haben die Bad Aiblinger besondere Vorlieben? „Bisher wird hier vor allem viel mit Zimt gekauft“, sagt der 24-jährige Geschäftsführer. Allerdings sei für jeden etwas dabei.

Doch funktioniert ein Geschäftsmodell, bei dem es fast ausschließlich die gleiche – wenn auch in unterschiedlichen Größen und Sorten – Süßware gibt? „Die Rückmeldung ist bislang sehr gut“, erklärt Lederer. Wenngleich das Angebot auch von der Jahreszeit abhänge. „Die Wintermonate sind schon wichtig, im Sommer, wenn alles schmilzt, sind die Schaumküsse weniger gefragt.“ Auch deshalb sei man in der Region auf der Suche nach geeigneten Räumen. Möglichst schnell, ansonsten erst wieder im Herbst.

„Wir erklären, wie es heute heißt und dass man die alte Bezeichnung nicht mehr benutzt“

Im Übrigen, so Lederer, sei der Schokokuss an sich nicht nur etwas für Kinder. Das Produkt biete für alle Altersgruppen die richtigen Sorten und Geschmacksrichtungen. Und dass der Schokokuss noch vor einigen Jahren vielerorts als„Negerkuss“ oder „Mohrenkopf“ bezeichnet wurde, spiele ihmzufolge keine Rolle mehr. „Natürlich sagen das manche noch, aber wir erklären dann, wie es heute heißt und dass man die alte Bezeichnung eben nicht mehr benutzt.“

Das Eiscafe Toscani in der Bad Aiblinger Kirchzeile weicht für zwei Wochen den „Schokobuam“.
Das Eiscafé Toscani in der Bad Aiblinger Kirchzeile weicht für zwei Wochen den „Schokobuam“. © Bettinger

Und wer ausgerechnet keine Schokoküsse mag, der findet im zweiwöchigen Testladen dann doch noch eine Abwechslung. An der Theke etwa hängen verschiedene Medaillen aus Schokolade, die gerade im Jugendsportbereich genutzt werden könnten. „Man kann sie essen und so landen sie nicht irgendwann in einer Schublade.“

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