Den Grund, dass von Januar bis November trotz einer so hohen Steigerung der Gästeankünfte (24,6 Prozent) die Übernachtungen lediglich um 5,47 Prozent zugenommen haben, erklärt Raphael Wagner, der stellvertretende Leiter des Bereichs „Kur und Tourismus“ in Bad Feilnbach: „Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich von 7,5 Tagen im Jahr 2021 auf 5,1 Tage im vergangenen Jahr massiv verringert“. Das läge unter anderem daran, dass während der Corona-Zeit längere Urlaube vor allem bei privaten Vermietern und Ferienwohnungen gefragt waren. Im vergangenen Jahr habe sich die Corona-Situation entspannt, daher seien auch wieder Kurzurlaube und Wochenend-Trips nach Bad Feilnbach gefragt gewesen.
„Zudem war 2022 auch von Umbau- und Renovierungsarbeiten in einer der Kliniken geprägt, das schlägt sich natürlich auch auf die Zahlen nieder“, erläutert Wagner. Trotz der Reiseeinschränkungen und Lockdown-Maßnahmen bewertet Raphael Wagner die beiden vergangenen Tourismusjahre insgesamt nicht negativ. „Vor allem Urlaub im Inland und dort bei privaten Vermietern wie Ferienwohnungen und Bauernhöfen war gefragt, das Nachsehen hatten eher die größeren Hotelbetriebe“.
Auffallend bei der November-Statistik für den Freistaat war, dass gut jeder fünfte Gast aus dem Ausland kam, knapp 485.000 Gäste reisten ins Inland ein. In der Tourismusregion Chiemsee-Alpenland kamen mit rund 5.500 immerhin 12 Prozent der Gäste aus dem Ausland. Ein ähnliches Bild bot sich für Bad Feilnbach: Von den knapp 1.600 Gästen reisten 160, also 10 Prozent aus dem Ausland an. Eine besondere Veränderung oder Auffälligkeiten konnte das Tourismusteam um Raphael Wagner in Bad Feilnbach indes nicht feststellen.
Sie sind froh, dass sie nach den beiden Pandemiejahren voller Unwägbarkeiten, stornierten Urlauben und abgesagten Veranstaltungen wieder positiver in das touristische Jahr 2023 blicken können.