1. chiemgau24-de
  2. Bayern
  3. Landkreis Rosenheim

Feuerwehr-Alarm in Schonstett: Komplettes Team tritt zurück - Das sind die Gründe

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Anja Leitner

Kommentare

Symbolbild: Schonstetts aktive Feuerwehrler werden ihren Dienst schon bald nicht mehr fortführen.
Symbolbild: Schonstetts aktive Feuerwehrler werden ihren Dienst schon bald nicht mehr fortführen. © Symbolbild/Pixabay/Bildcollage Re.

Die aktiven Feuerwehrler aus Schonstett legen kollektiv ihr Amt nieder. Was hinter dem spektakulären Schritt steckt.

Schonstett - Schlag auf Schlag kommt es bei der Schonstetter Feuerwehr. Nachdem die Mannschaft erfahren hat, dass es keinen Neubau für das Gerätehaus geben wird, zieht sie ihre Konsequenzen. Die Aktiven legen ihre Ämter nieder. Das bestätigte Kommandant Wolfgang Niedermaier auf Anfrage der Wasserburger Zeitung. Diese Entscheidung für den Fall, dass das neue Gerätehaus wieder nicht zustande kommen sollte, sei der Verwaltung bekannt.

Im August hätte die Mannschaft der Gemeinde eine diesbezügliche Stellungnahme vorgelegt. Ab Januar 2023 werden die Aktiven den Dienst nicht fortführen, so Niedermaier. „Uns war im Vorfeld schon klar, dass es schwierig werden könnte mit dem neuen Gerätehaus. Aber: Wir warten seit zwei Jahrzehnten darauf. Die Verwaltung hat sich immer wieder rausgeredet. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem wir Konsequenzen ziehen“, so Niedermaier.

Das Feuerwehrhaus in Schonstett.
Das Feuerwehrhaus in Schonstett. © Röder

„Äußerst kritische Sicherheitsmängel“

Die Feuerwehr Schonstett hat der Verwaltung am 26. August eine Stellungnahme vorgelegt, um die Situation aus ihrer Sicht zu schildern. Hier das Schreiben in Auszügen: „Bereits vor 30 Jahren wurde erkannt, dass ein Neubau des Feuerwehrhauses über kurz oder lang nötig sein wird. Als vor 20 Jahren ein größeres Feuerwehrfahrzeug angeschafft werden musste, teilte der Landkreis der Gemeinde bereits mit, dass die dafür behelfsmäßig gebaute Garage samt Ausfahrt zu klein sei und eine neue Lösung nötig ist. Seit diesem Zeitpunkt war der erforderliche Neubau des Gerätehauses bekannt und die dafür erforderlichen Finanzmittel absehbar“.

Weiter heißt es: „Bereits im Februar 2021 erklärte der Kreisbrandrat Richard Schrank im Gemeinderat, dass die von der Feuerwehr erstellte Planung keinesfalls übertrieben sei und gab die ausdrückliche Empfehlung, diese Variante fertig zu planen und zeitnah umzusetzen, da die derzeitige Situation im Bestandsgebäude bedenklich sei.“ So habe eine Begehung des Feuerwehrhauses durch das Landratsamt im Jahr 2021 „äußerst kritische“ Sicherheitsmängel aufgezeigt, „welche der Gemeinde – verbunden mit dringendem Handlungsbedarf – schriftlich mitgeteilt wurden“. Weiter heißt es: „Ein sicherheitskonformer Feuerwehrdienst im Bestandsgebäude ist nicht mehr möglich. Eine weitere Akzeptanz der Gefahren und Einschränkungen ist für die Dienstleistenden nicht mehr vertretbar.“ Ohne eine Genehmigung des Planes durch den Gemeinderat bis Mitte Oktober 2022 müsse der Feuerwehrdienst aus dem Bestandsgebäude durch die Ehrenamtlichen zur eigenen Sicherheit zum 1. Januar 2023 vollumfänglich eingestellt werden.

Weitere Artikel und Nachrichten aus der Region Wasserburg finden Sie hier.

Auch aus Sicht des Kreisbrandrates sei eine weitere Nutzung nicht mehr vertretbar. „Dieser Schritt wäre aus Sicht der Feuerwehr der bitterste und ungewollteste, der eintreten könnte.“ Er wäre jedoch unvermeidlich, sollte eine entsprechende Entscheidung des Gemeinderates gegen den Neubau fallen.

Auch interessant

Kommentare