Verwaltung macht sich Gedanken
„Ich bin alarmiert“ – Die Zukunft des Jahnstadions weckt Emotionen im Aiblinger Stadtrat
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Die Stadtverwaltung macht sich Gedanken über die Zukunft der Aiblinger Sportstätten – das Jahnstadion im Innenstadtbereich und der Sportpark auf dem ehemaligen US-Areal. Dies kam im Aiblinger Stadtrat zur Sprache und sorgte sofort für harsche Kritik. Wird der Stadtrat übergangen?
Bad Aibling – Die Stadtverwaltung macht sich Gedanken über die Zukunft der beiden Aiblinger Sportstätten – das Jahnstadion im Innenstadtbereich und der Sportpark auf dem ehemaligen US-Areal. Dies kam nun auch im Bad Aiblinger Stadtrat zur Sprache und sorgte sofort für eine emotionale Diskussion sowie eine deutliche Kritik an Bürgermeister Stephan Schlier.
„Ich bin alarmiert, ist geplant zu bauen?“
„Ich bin alarmiert, ist dort geplant zu bauen?“, fragte Martina Thalmayr (Grüne) hinsichtlich des Jahnstadions. Sie sei verwundert, da es ursprünglich hieß, im Umfeld würde nicht gebaut werden, so die Stadträtin, die sich auf eine Klausur bezog, in der das Thema extra angesprochen worden sei. Sie finde es nicht in Ordnung, dass sich die Verwaltung dennoch Gedanke mache. „Ich bitte darum, uns zeitnah zu informieren.“
Auslöser der Aufregung war Stadtrat Richard Lechner (SPD), der laut eigener Aussage von einer internen Zusammenkunft, etwa zwischen Bürgermeister Stephan Schlier, Architekten und Experten, gehört habe. Lechner zeigte sich deshalb während der Stadtratssitzung überrascht. Es sei „nicht nachvollziehbar“, dass bereits Fachleute beauftragt würden, noch bevor das Thema im Stadtrat diskutiert werde.
Bürgermeister Schlier bemühte sich daraufhin, die Situation zu beruhigen. „Sie wittern hier etwas, aber es ist überhaupt nichts passiert.“ Seitens der Verwaltung gebe es bisher „nur Vorüberlegungen“. Manche Themen bräuchten einfach gewisse Vorarbeit, so der Bürgermeister. Er stellte klar, dass man sich lediglich grundsätzliche Gedanken mache, beraten und entschieden werde selbstverständlich alles in den entsprechenden Gremien.
Stadträte fühlen sich übergangen – Bürgermeister weist Kritik zurück
Dennoch fühlte sich auch Florian Weber (Bayernpartei) etwas „überfahren“. Er fragte, ob seitens der Verwaltung bereits Geld für Planungen ausgegeben worden sei. „Nur im niedrigsten Bereich“, sagte Schlier bezogen auf ein beauftragtes Nutzungskonzept (10 000 Euro), das allerdings den Sportpark und nicht das Jahnstadion betreffe. Sowohl für Weber als auch für Stadtrat Lechner widerspreche das Vorgehen der Verwaltung dennoch einer kollegialen Zusammenarbeit. Man fühle sich als Gremium übergangen.
Für Schlier ging diese Kritik aber deutlich zu weit. „Es ist Aufgabe der Verwaltung, sich in bestimmte Themen auch vorab einzuarbeiten, sonst heißt es andernfalls: ‚warum haben Sie sich nicht vorbereitet?‘“
Darüber hinaus habe man hier „nichts im Geheimen“ gemacht, sondern sowohl die stellvertretenden Bürgermeister als auch Sportreferent Erwin Kühnel mit einbezogen.
„Es ist doch gar nichts passiert“
Das bestätigte auch Markus Stigloher (CSU). „Ich verstehe die Aufregung nicht, es ist doch gar nichts passiert.“ Es sei Aufgabe des Bürgermeisters und der Verwaltung, sich Gedanken über die Zukunft der Stadt zu machen.
Doch das stimmte einige Stadträte dennoch nicht zufrieden. „Ich höre raus, dass man überlegt, den Sportpark zu stärken und in der Jahnstraße zu bebauen“, äußerte sich Irene Durukan (Grüne) besorgt. Ihre Befürchtung: Die Auflösung der geschichtsträchtigen Sportstätte im Innenstadtbereich, an der „so viel Soziales“ passiere. Für sie ist die Sportstätte in der Jahnstraße ein „Herzstück“, welches unantastbar sei.
Klar ist: Die Stadtverwaltung beschäftigt sich mit der Zukunft der Sportstätten. Genaue Details sind nicht bekannt. Man strebe eine Sondersitzung im Herbst an, in der man weiter über die Themen informieren und diskutieren möchte.