1. chiemgau24-de
  2. Bayern
  3. Landkreis Rosenheim

Rosenheimer berichten: Was bedeutet Lesen für Sie?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jens Kirschner

Kommentare

Das Buch bleibt auch in digitalen Zeiten für viele von großer Bedeutung. Wir haben vier Rosenheimer Profis aus dem Bereich Bildung und Kultur befragt, was Lesen für sie bedeutet und für ihr Leben ausmacht. 

Bianca Stein-Steffan.
Bianca Stein-Steffan. © privat

Bianca Stein-Steffan, Leiterin der Volkshochschule Rosenheim: Grundsätzlich interessieren mich alle Themen, besonders gerne lese ich Biografien berühmter Menschen, schwedische Krimis und Bücher übers Reisen und andere Länder. Ein Leben ohne Lesen geht gar nicht! Wenn ich etwas lese, das mich fesselt, tauche ich in eine Parallelwelt ein. Dann fällt alles ab, was ich im Alltag erlebe und mich vielleicht auch bekümmert. Bei der Lektüre von Sachbüchern erweitert sich mein Wissen. Ein Buch, das jeder mal gelesen haben sollte, ist „Das Lob der Pause-von der Vielfalt der Zeiten und der Poesie des Augenblicks“ von Karlheinz A. Geißler. In diesem Buch beschreibt der Autor, wie wertvoll in unseren schnelllebigen Zeiten Zustände wie Pausen ,Warten und Innahalten sind.

Monika Hauser-Mair.
Monika Hauser-Mair. © Martin Weiand.

Monika Hauser-Mair, Leiterin der Städtischen Galerie: Mein Lieblingsschriftsteller ist John Irving, mein Lieblingsbuch von ihm „Owen Meany“. Als ich dieses damals gelesen habe, war ich nicht in der Lage, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und auf die Haltestellen zu achten. Oft bin ich einfach weitergefahren, weil mich dieses Buch so fasziniert hat. Bücher lassen bei mir Kino im Kopf entstehen. Wenn ich mein aktuelles Buch zur Seite gelegt hatte, war das, als schaltete ich den Fernseher aus. Für mich hatte es fast tragische Züge, wenn sich ein Buch dem Ende zuneigte und ich die Charaktere darin nicht weiter begleiten durfte. Zum Lesen empfehle ich das Buch „Chuzpe“ von Lily Brett, einer amerikanischen Schriftstellerin, deren Eltern den Holocaust überlebt haben

Walter Leicht.
Walter Leicht. © privat

Walter Leicht, Leiter des Städtisches Museums: Ich bin ein absoluter Vielleser. Das gilt für mich sowohl beruflich als auch privat. Denn Lesen ist für mich essenzieller Lebensinhalt. Zu meinen Lieblingsautoren zählen Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Arnold Zweig und – auch wenn er umstritten ist – Ludwig Thoma. Bei ihm bin ich mir natürlich darüber bewusst, dass er auch eine dunkle Seite hat. Empfehlen kann ich Lion Feuchtwangers Roman „Erfolg“. Ein geniales zeitgeschichtliches Buch, in dem Feuchtwanger Bayern und München während der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts beschreibt und die historischen Ereignisse zu dieser Zeit, darunter den Hitler-Putsch. Lesen sollte man schon aus dem Grund, weil es einen weiterbringt.

Susanne Delp.
Susanne Delp. © privat.

Susanne Delp, Leiterin der Stadtbibliothek: Seit ich lesen kann, ist Lesen mein Leben und absolut überlebenswichtig. Ich lese fast überall und habe immer ein Buch dabei, egal, wo ich bin. In unserem Zuhause sind überall Lesestationen, egal ob mit Büchern, Zeitungen oder Zeitschriften. Lesen bedeutet für mich, in eine andere Welt einzutauchen. Das Gelesene wird ergänzt durch die eigene Fantasie, die eigenen Gedanken. Das ist das wirklich Faszinierende an der Lektüre von Büchern. Lesen heißt eintauchen in eine andere Welt. Ich habe viele Lieblingsbücher. Mein Büchergeschmack verändert sich genauso, wie sich das Leben verändert. Und das darf auch so sein. Mein lyrischer Begleiter sind die Gedichte von Mascha Kaléko, der Schriftsteller an meiner Seite: Kurt Tucholsky.

Auch interessant

Kommentare