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„So machen wir unsere Schule besser“: Wie Bad Aiblings Gymnasiasten zu Vorbildern werden wollen

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Voll besetzt war die Aula des Gymnasiums Bad Aibling bei der Vollversammlung.
Voll besetzt war die Aula des Gymnasiums Bad Aibling bei der Vollversammlung. © Baumann

Mit voller Kraft voraus: Das vor knapp drei Jahren am Gymnasium Bad Aibling ins Leben gerufene Projekt „Respekt gewinnt“ nimmt nach einer coronabedingten Auszeit wieder Fahrt auf. So soll es jetzt weitergehen.

Bad Aibling – Dies kam bei der „außerordentlichen Vollversammlung“ der rund 1000 Schüler und Lehrkräfte in der Aula überzeugend zum Ausdruck. „Das Schulparlament hat das Projekt 2019 beschlossen und mit einer Veranstaltung mit prominenten Vertretern aus Politik Sport und Kunst fiel im Januar 2020 der Startschuss. Doch sechs Wochen später kam Corona“, blickte Oberstudiendirektor Michael Beer dabei zurück.

Viele Bedeutungen und Gesichter

„Zweieinhalb Jahre hat die Pandemie das Leben an der Schule bestimmt, jetzt soll das Thema „Respekt“ wieder das Leben an unserer Schule bestimmen“, stellte er fest und führte weiter aus: „Respekt kann vieles bedeuten und für jeden Menschen etwas anderes.“

Schülersprecher Moritz Drechsler.
Schülersprecher Moritz Drechsler. © Baumann

Schülersprecher Moritz Drechsler stellte das Zitat von Mark Twain „Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können“ an den Beginn seiner kurzen Rede und konstatierte: „Freundlichkeit ist auch eine Art von Respekt.“ Er schilderte ein Erlebnis mit einem neuen Lehrer in der sechsten Klasse und bekannte: „Wir war damals unter anderem laut und haben oft dazwischen gequatscht. Dann haben wir eine Ex geschrieben und die ist nicht gut ausgefallen. Natürlich war in unseren Augen der Lehrer daran schuld – doch wir hatten nicht bedacht, dass wir ihm gegenüber mehr Respekt hätten zeigen müssen.“

Er forderte die Mittel- und Oberstufe des Gymnasiums Bad Aibling auf, Vorbilder für Respekt zu sein. „Wenn jeder einzelne den anderen mit Respekt behandelt, dann machen wir unsere Schule besser“, bekräftigte er abschließend. Gegen über unserer Zeitung nannte er als praktische Alltagsbeispiele für Respekt „Müll aufheben, Lehrer grüßen und freundlich zu einander sein“.

Werte vermitteln und Vorbild sein

Der Wertebotschafter der Schule, Christoph Tristl, wies auf die in nächster Zeit geplanten Schwerpunkt-Veranstaltungen zum Thema „Respekt“ hin. „Sie haben das Ziel, das Miteinander an unserer Schule zu verbessern.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte er: „Es gilt, den Schülern die Werte nahezubringen und zu vermitteln, damit diese dann auch anderen gegenüber ein gutes Vorbild sind.“

Wertebotschafter Christoph Tristl.
Wertebotschafter Christoph Tristl. © Baumann

Am Ende der Vollversammlung nahm sich jeder Schüler einen Feedback-Zettel, in den er seine persönlichen Vorstellungen von Respekt oder auch mangelndem Respekt eintragen kann. „Die Zettel sollen in den Klassen für einen permanenten Gesprächsanlass sorgen und das Thema soll das ganze Schuljahr über von den Lehrkräften aufgegriffen werden“, erklärte der Schulleiter. Alle ausgefüllten Zettel werden in den einzelnen Klassen aufgehängt und die jeweils drei aussagekräftigsten in der Aula präsentiert.

Gemeinsam für ein schöneres Leben

„Ich wünsche mir, dass ihr erkennt, dass das Leben mit Respekt für uns angenehmer, besser und schöner wird und dass ihr alle das Anliegen unterstützt: Fangen wir heut‘ damit an!“, appellierte Beer an alle. Wie er unserer Zeitung ergänzend mitteilte, wird das „Respekt“-Projekt am Ende des Schuljahres 2022/23 evaluiert und das Ergebnis daraus beim Abschluss-Schulfest bekanntgegeben.

Musikalisch eingeleitet wurde die „schulische Plenarsitzung“ mit dem „Respekt-Rap“ und einem Video-Clip mit Fragen zum Thema „Was ist Respekt?“ Die erste der angekündigten Schwerpunkt-Veranstaltungen findet bereits am Freitag, 7. Oktober, um 19.30 Uhr in der Aula statt: eine Lesung von Bastian Berbner für die Oberstufe mit dem Titel „180 Grad - Geschichten gegen den Hass“.

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