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Wasserburg hat etwa 80 Kita-Plätze zu wenig - Das soll jetzt geschehen

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Von: Sophia Huber

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Kindergartenplätze sind in diesem Jahr in Wasserburg rar. Platz- und Personalmangel macht der Stadt zu schaffen.
Kindergartenplätze sind in diesem Jahr in Wasserburg rar. Platz- und Personalmangel macht der Stadt zu schaffen. © picture alliance / dpa

Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass die Kindergartenplätze in Wasserburg knapp werden. Doch nie war es so gravierend wie heuer: Über 100 Absagen musste das Ordnungsamt verteilen, über 80 davon sind Wasserburger, so Bürgermeister Michael Kölbl auf Anfrage. Platzproblem und die personelle Situation machen der Stadt zu schaffen.

Wasserburg – Die Situation sei in Wasserburg ähnlich, wie in vielen Städten und Kommunen. „Es ist einfach schwierig, geschultes Personal zu finden“, erklärt Bürgermeister Kölbl.

Fälle mit „besonders starken Bedarf“ werden neu bewertet

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Probleme bei den Kindergartenplätzen gegeben, dort konnte aber noch einiges über die Nachbargemeinden und eine halbe Gruppe in Reitmehring abgefangen werden. Dieses Jahr wird dies wohl nicht so sein. „Wir sind gerade dabei, die Fälle, die einen sehr starken Bedarf haben noch einmal neu zu bewerten und zu schauen, ob wir sie nicht doch unterbringen“, so Kölbl.

Dass die personelle Situation angespannt ist, zeigt auch eine Anfrage bei den städtischen Kindergärten selbst. Als „schwierig“, bezeichnet sie Anja Zeller, Leiterin des Kindergartens in Reithmehring die Personalsituation. 75 Kindergartenplätze und zwölf Krippenplätze bietet sie an, wie alle städtischen Einrichtungen.

Keine einzige Bewerbung für die Burgau

Noch deutlicher wird Hannelore Meerstein, Leiterin des Kinderhauses in der Nördlichen Burgau. Seit einem halben Jahr suche sie nach einem Erzieher, keine einzige Bewerbung sei eingegangen. Der Nachwuchs im pädagogischen Bereich fehle. „Der Beruf wird nicht genügend wertgeschätzt“, so Meerstein. Junge Menschen würden eher einen Beruf mit kürzerer Ausbildung mehr Möglichkeiten ergreifen.

Eine schwierige Situation. Im nächsten Jahr hätte sie zwar den personellen Notstand auffangen können, aber für die Zukunft brauche sie neue Kräfte. „Wir wollten ja keine Aufbewahrungsanstalt werden, sondern ein pädagogisches Konzept bieten.“

Nur Nadine Meier, Leiterin des Altstadtkindergartens, berichtet von einer „recht stabilen“ personellen Situation. Ihr gehen eher die Plätze aus. Etwa 13 freie Kindergartenplätze habe sie für 2022/23 anbieten könne. „Davon sind aber schon sieben Plätze mit Kindern aus der Krippe gefüllt.“

Kindergartenreferentin Bettina Knopp zeigt sich „schockiert“ von dem Ausmaß der fehlenden Kita-Plätze. „In zahlreichen Gesprächen mit der Stadt wurde mir versichert, dass alles Mögliche getan wird, um die Situation zu verbessern. Knackpunkt sei aber nach wie vor die Personalsituation“, sagt sie. Den Ärger der Eltern könne sie aber sehr gut verstehen. „Die Kommunikation vor, während und nach der Platzvergabe sollte verbessert werden“, so Knopp. Von einigen Eltern habe sie gehört, dass die Absagen erst verspätet und lange nach der Vergabe der Zusagen eingetroffen sein. Dort fehle es an Transparenz.

Hoffnung auf Entspannung durch neuen Kindergarten

„Im nächsten Jahr wird sich die Situation durch den Kita-Neubau der Advent-Gemeinde hoffentlich entspannen“, erklärt Knopp . Darauf setzt auch Kölbl. Im Burgstall sollen 62 Plätze neue Plätze entstehen ( wir berichteten ). Obwohl die getätigten Absagen diese Anzahl übersteigen, zeigt sich Kölbl wenig besorgt. „Die Erfahrung zeigt, dass doch um die zwanzig Anfragen dabei sind, die wieder abspringen.“ Um neues Personal zu finden, habe die Stadt ebenfalls Ideen. So sei eine Unterstützung bei der Wohnungssuche im Gespräch und das Anbieten der stadteigenen Wohnungen.

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