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„Wehe, Du brichst Dir was!“: Volontärin Sophia Huber wagt sich aufs Skateboard

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Von: Sophia Huber

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Dort oben am Rand der Miniramp hat Volontärin Sophia Huber nur fürs Foto posiert. Der Sturz in die Tiefe war ihr dann doch zu gefährlich.
Dort oben am Rand der Miniramp hat Volontärin Sophia Huber nur fürs Foto posiert. Der Sturz in die Tiefe war ihr dann doch zu gefährlich. © re

Volontärin Sophia Huber wagt sich trotz Warnungen zum ersten Mal auf ein Skateboard: So lief das Training mit Chris Wiesbeck vom Wasserburger Verein „Movinn Forward“.

Wasserburg – Die Mini-Rampe des Skatevereins sorgte in den vergangenen Wochen für viel Gesprächsstoff in Wasserburg. Inzwischen ist sie in die Nähe der Diskothek Universum umgezogen. Kurz davor hat sie unsere Reporterin Sophia Huber noch ausprobiert und festgestellt: Spaß macht es ja schon, aber es ist gar nicht so einfach, das mit dem Skateboarden. Ein Erfahrungsbericht.

Lieber Skifahren als Snowboard

Grundsätzlich bin ich ja für (fast) jeden Spaß zu haben, aber was mich da geritten hat, als ich den Termin zum Ausprobieren der Mini-Rampe ausgemacht habe, kann ich kurz davor nicht mehr nachvollziehen. „Wehe, Du brichst Dir etwas und fällst wochenlang aus“, heißt es noch in der Redaktion, als ich mich verabschiede. Die Warnung wohl nur halb im Scherz gemeint. Na toll.

Angekommen an der Mini-Rampe ist eine der ersten Fragen, die mir Vorsitzender Chris Wiesbeck und die anderen anwesenden Mitglieder des Skatevereins stellen: „Fährst du Snowboard?“ Ich verneine. Ski fahre ich gerne, Snowboard habe ich erst einmal getestet. Seitwärts stehen, das hat mir nicht gefallen. Zu wenig Kontrolle. Wohl keine guten Voraussetzungen fürs Skateboarden. Aber Wiesbeck winkt ab. „Macht nichts.“ Ich sei nicht die Erste, der er das Skateboardfahren beibringe, verrät er mir. Seine Freundin habe ebenfalls bei Null angefangen.

Er selbst, wie die meisten anderen Jungs im Skateverein, steht schon seit seiner Jugend auf dem Board und fährt ohne Schutz. Für mich hat er aber Schoner dabei – für Knie, Ellbogen und „ganz wichtig, die Handgelenke“, sagt er, ein Bruch des Handgelenks sei die größte Gefahr beim Skateboardfahren.

Festgeklammert an beiden Händen ging es für Sophia Huber mit Chris Wiesbeck hin und her in der Miniramp.
Festgeklammert an beiden Händen ging es für Sophia Huber hin und her in der Miniramp. © re

Als Board hat er sein eigenes dabei. „Willst du gleich mal fahren?“ Ich bin nervös. „Vielleicht kann ich erst mal zuschauen?“ „Na klar.“ Mit zwei geübten Schritten springt Wiesbeck auf die Mauer der Rampe, keine zwei Sekunden später stürzt er sich in die Tiefe. Hin und her und hin und her geht´s. Oben auf der Bahn ein kleiner Stunt und... BUMM. Ein Knall und das Skateboard landet in der Mitte der Rampe und Wiesbeck mit dazu. Er flucht. „Das war so nicht geplant“, sagt er.

Stürze, die würden beim Skateboard fahren mit dazu gehören, setzt er mit Überzeugung hinzu. Na super. Meine Knie zittern ein bisschen mehr, aber bevor ich irgendetwas sagen kann, schwingt sich Wiesbeck schon wieder aufs Board. Hin und her geht es. Der Stunt und – dieses mal klappt es. Wiesbeck grinst. Für ihn, sagt er, sei das Skateboarden am Feierabend pure Entspannung. „Da kann ich abschalten“, sagt er. „Willst du jetzt mal?“

Nein, eigentlich nicht. Oder? Vielleicht doch. Irgendwie sieht es ja schon nach Spaß aus. Ich schlucke. „Okay.“ Und dann geht es los. Na ja. So halb, denn schon das Aufsteigen ist eine Herausforderung. Reifen haben nun einmal die blöde Eigenschaft, einfach wegzurollen. Ich klammere mich an die helfende Hand, die mir einer der Skater reicht. Er lacht ein wenig: „Keine Sorge, ich lasse dich nicht los.“ Das ist gut, denn ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weiter gehen soll. Stocksteif stehe ich auf dem Board. „Den hinteren Fuß ein bisschen zurück“, heißt es dann. „Noch weiter?“, frage ich bisschen erschrocken. Nicken aus der Runde. Ich rucke vorsichtig, bis das Board sich anfühlt, als würde es gleich nach oben schnappen. Zufriedenes Nicken.

Stürze gehören dazu

Und dann geht es los. Eigentlich ziemlich unspektakulär, an beiden Händen geführt fahre ich hin und her auf der Bahn. Aber trotzdem: Irgendwas hat es an sich, dieses Skateboarden. Ich merke, wie ich ganz unwillkürlich zu grinsen anfange. „Willst du versuchen, umzudrehen?“ Ich nicke begeistert. Mit dem hinteren Fuß steige ich fester auf das Ende des Brettes. Es dreht sich. Schnell. Zu schnell für mich. Schwupp bin ich runter vom Board. Ich stolpere. Irgendjemand fängt mich auf. „Alles in Ordnung?“ Ich nicke. Stürze gehören schließlich dazu. Zwei Sekunden später stehe ich wieder auf dem Brett. Denn irgendwas hat es schon an sich, das Skateboardfahren.

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