Sprint über Gleise: Jugendlicher begibt sich wegen neun Euro in Lebensgefahr
Mühldorf - Die Bundespolizei hat am Dienstag, 28. Januar, Zugbegleiter bei der Identitätsfeststellung von zwei Männern ohne Fahrschein unterstützt. Bei der Kontrolle floh einer der beiden Schwarzfahrer. Bei seiner Flucht kletterte er über eine drei Meter hohe Schallschutzmauer und wäre beinahe von einem Regionalzug erfasst worden.
Die Meldung im Wortlaut:
Mühldorfer Bundespolizisten kontrollierten am Dienstagnachmittag einen 31-jährigen Nigerianer und einen bisher unbekannten Jugendlichen am Bahnhof Mühldorf. Die beide waren unabhängig voneinander von Zugbegleitern der Südostbayernbahn im selben Regionalzug ohne Fahrschein erwischt worden. Der junge Mann gab an, keinen Ausweis dabei zu haben. Die Beamten wollten ihn deshalb zur Feststellung seiner Identität mit zur Dienststelle nehmen.
Plötzlich sprintete der Jugendliche los. Ein Bundespolizist und einer der Zugbegleiter nahmen die Verfolgung auf. Der zweite Beamte blieb bei dem Afrikaner, dessen Identität zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch ungeklärt war. Der Polizeibeamte und der Zugbegleiter waren dem Geflohenen dicht auf den Fersen, bis dieser vor deren Augen über eine mehr als drei Meter hohe Schallschutzmauer kletterte und in die Gleise auf der anderen Seite sprang.
Ein Zug musste eine Schnellbremsung einleiten, bei der glücklicherweise niemand verletzt wurde. Als seine Verfolger den Gleisbereich durch eine Wartungstür erreicht hatten, war der Jugendliche bereits durch eine Notausgangstüre verschwunden. Bei einer sofort eingeleiteten Fahndung konnte der junge Mann nicht ergriffen werden. Der 31-jährige Nigerianer konnte keine Angaben zur Identität des Mannes machen.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Erschleichen von Leistungen und Betrug gegen den Unbekannten. Ein Fahrschein hätte den jungen Mann neun Euro gekostet.
Pressemeldung Bundespolizeiinspektion Freilassing