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Brigadegeneral Jared Sembritzki äußert sich zum Truppenübungsplatz "Kirchholz"

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Von: Christine Stanggassinger

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Brigadegeneral Jared Sembritzki sieht kein Problem mit der Nutzungsänderung der Truppenübungsplätze
Brigadegeneral Jared Sembritzki ärgert sich über den Aufruhr in der Bevölkerung. © cz

Bad Reichenhall - Ende November wurde bekannt, dass die Truppenübungsplätze der Gebirgsjägerbrigade 23 "Kirchholz", "Kammer" und "Reiteralpe" ab 1. Juli zu Militärischen Sicherheitsbereich werden. Die Emotionen kochten vor allem in Bayerisch Gmain hoch. Für Briagdegeneral Jared Sembritzki unverständlich.

"Sie bauen ja auch einen Zaun um ihren Garten, damit keiner durchläuft", versuchte er in einem Pressegespräch den Sachverhalt zu vereinfachen. Neben dem Einsatz von neuen Übungsgeräten hätte aber auch das teils uneinsichtige Verhalten der Zivilbevölkerung bei Übungen dafür gesorgt, dass es soweit kommt. "Letztlich ist die Umwandlung vom Militärischen Bereich in einen Militärischen Sicherheitsbereich ein rechtlicher Minischritt, den wir aber gehen müssen", so der General. Es gehe um die Frage, "was passiert, wenn etwas passiert, wer haftet dann?"

"Wir waren immer extrem großzügig im Umgang mit der Bevölkerung", gab Sembritzki zu bedenken. Ein Schreiben an das Verteidigungsministerium hatte den Stein ins Rollen gebracht. Eine Joggerin habe sich beschwert, dass sie von der Begegnung mit Soldaten auf ihrer Joggingrunde ein Trauma davon getragen habe. "Das ist nicht fair, sowas ärgert mich", gibt der Brigadegeneral zu.

"Militärischer Sicherheitsbereich – Schieß- und Übungsbetrieb. Blindgänger! Lebensgefahr!“

Dennoch ist der Schritt, die Truppenübungsplätze in Militärischen Sicherheitsbereich umzuwandeln, als Auflage vom Landeskommando Bayern gekommen. Ab 1. Juli wird auf den Warntafel an den Eingängen zu den Übungsplätzen nicht mehr stehen: "Militärischer Bereich – Unbefugtes Betreten während der Übungszeiten ist verboten! Zuwiderhandlungen werden verfolgt! Betreten außerhalb der Übungszeiten geschieht auf eigene Gefahr!" sondern: "Militärischer Sicherheitsbereich – Grenze des Standortübungsplatzes – Schieß- und Übungsbetrieb. Blindgänger! Lebensgefahr! Unbefugtes Betreten des Platzes ist verboten und wird strafrechtlich verfolgt!"

Um den Bayerisch Gmainern und Bad Reichenhallern ihr "Naherholungsgebiet" nicht ganz zu nehmen, plant die Bundeswehr sogar einen Weg um das Kirchholz, außerhalb des Militärischen Sicherheitsbereichs. "Für den kleinen Gebirgsübungsplatz REITERALPE ist geplant, zeitnah eine Besprechung mit allen Betroffenen dieser Maßnahme durchzuführen, um einen gemeinsamen "Fahrplan" und eine weitestgehend verträgliche Lösung für alle Beteiligten zu finden", teilte der Standortälteste Oberst Peter Eichelsdörfer auf Nachfrage von BGLand24.de mit.

"Ich sehe hier kein Problem", schloss General Sembritzki das Thema ab. "Wir werden Blinklichter und zusätzliche Hinweise anbringen, aber es wird am Sonntag sicher keiner die Leute verjagen."

cz

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