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Bergwacht am Sudelfeld im Dauereinsatz – Arzt muss per Anhalter zu Unfallopfer mit Schädel-Hirn-Trauma

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Von: Tim Niemeyer

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Das erste Wochenende mit Schnee auf den Pisten und einer guten Wetterprognose ließ den Bergretter im Leitzachtal fast keine ruhige Minute, bei 27 Einsätzen waren sie von Samstagfrüh (28. Januar) bis Sonntagabend (29. Januar) gefordert. Der Großteil davon war am Sudelfeld.

Bayerischzell – Am Sudelfeld koordinierten die Bergwachtler aus Bayrischzell 15 Einsätze am Samstag und 9 Einsätze am Sonntag, so schildern es die Bergretter aus dem Leitzachtal in einem Facebook-Beitrag. Die Versorgung und der Abtransport verteilte sich auf die Bereitschaften der Retter aus Bayrischzell, Brannenburg, Hausham und München. Die Bilder, die sich den alpinen Helfern boten, erstreckten sich von einfachen Hilfeleistungen bis zum schweren Schädel-Hirn-Trauma, heißt es in dem Posting weiter.

Arzt fährt per Anhalter zum Patienten

Von einem besonders kuriosen Einsatz erzählt ein Bergwachtler unserem Partnerportal, dem Münchner Merkur. Ein Patient hatte sich am Einstieg der sogenannten Kitzlahner-Abfahrt verletzt. Wie sich herausstellte, erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma. Der Notarzt, der per Hubschrauber aus dem Inntal eingeflogen wurde, konnte wegen der Hochnebeldecke am Samstag allerdings nicht direkt an der Unfallstelle abgesetzt werden – vielmehr war die nächste Landemöglichkeit am Tatzelwurm. Dort habe der Arzt dann selbstständig einen Autofahrer aufgehalten und gebeten, ihn in Richtung Unfallstelle zu bringen. Bis ins Tal hatte den Patienten ein anderer Arzt von der Station der Haushamer Kameraden begleitet. Die beiden Ärzte trafen etwa gleichzeitig bei einem Rettungswagen ein. Der Patient konnte dort weiter versorgt werden. Für die Eigeninitiative des Arztes ist auch die Bergwacht voll des Lobes.

Neben den Versorgungen im Skigebiet gab es am Sonntag noch drei weitere Einsätze außerhalb der Skipisten. Um kurz vor 10 Uhr verletzte sich ein Soldat der Bundeswehr im Bereich des Bocksteins am Wendelstein während einer Ausbildung am Bein. Drei Kameraden nahmen die Seilbahn zum Wendelstein, versorgten den Patienten und transportierten ihn mit dem Akia ins Tal. Gegen 14 Uhr benötigte ein Langläufer auf einer Loipe kurz vor Bayrischzell Hilfe, er hatte sich seine Schulter ausgekugelt. Die Bergwachtler hatten den Einsatz gerade abgeschlossen als um 15.30 Uhr ein Notruf vom Miesing einging.

Tourengeher erleidet Schnittverletzung

Ein Tourengeher hatte sich eine tiefe Schnittverletzung am Oberschenkel zugezogen. Mit dem alarmierten Rettungshubschrauber Luftrettungsstation Christoph 1 aus München wurden zwei Luftretter aus Bayrischzell und ein Arzt an der Unfallstelle per Seilwinde abgesetzt. Der 27-jährige aus München wurde nach der Versorgung direkt in eine Münchener Klinik geflogen, die beiden Bergretter begleiteten noch eine Angehörige ins Tal. Gegen 19 Uhr waren wieder alle Einsatzkräfte zurück in der Wache und die Rettungsmittel wieder bereit für die nächsten Einsätze.

nt / Bergwacht Leitzachtal

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