Öffnung im September
„BernaMare“ schränkt Angebot für Besucher ein: Das steht alles auf der Streichliste
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Die steigenden Gaspreise wirken sich auch auf das Bernauer Hallenbad „BernaMare“ aus. Denn nicht alle Angebote können erhalten bleiben.
Bernau – Am 20. September will Bernau sein Hallenbad „BernaMare“ wieder öffnen. Doch nicht nur die steigenden Energiepreise machen es der Chiemseegemeinde in diesem Jahr wohl schwer, den Betrieb wie gewohnt aufrechtzuerhalten.
Verbände rechnen mit Defiziten
Jüngst warnte der Deutsche Landkreistag davor, dass die kommunalen Haushalte zusehends ins Defizit rücken könnten. Die Begleiterscheinungen der Coronakrise und des Ukraine-Krieges seien zu kurz gewesen, um einen festen Stand zu gewinnen. Selbst wenn der Ukraine-Krieg nicht zu weiteren Einbrüchen der Wirtschaftsleistung führe: Den Kommunalhaushalten drohten Defizite, sinkende Investitionen und einen Verzehr des Vermögens, so der Interessenverband.
Kein Warmbadetag, kein Babyschwimmen
Entsprechend groß sind die Befürchtungen, dass Kommunen ob klammer Kassen ihre freiwilligen Leistungen zurückfahren müssen: Bibliotheken, Vereinsförderung, aber eben auch Schwimmbäder.
Dies gilt zumindest bis auf Weiteres nicht für das „BernaMare“, welches am 20. September wieder öffnet. Wenngleich die Gemeinde Bernau hier mit Blick auf die Energiepreise zumindest Einschränkungen vornimmt, wie der Betriebsleiter des Bades, Ernst Linhuber, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen berichtet.
Dabei dürfte die Schließung der Sauna der größte Posten sein, mit dem Bernau versucht, Energiekosten zu reduzieren. Denn die Heizanlage des „BernaMare“ nutze Gas als Energieträger. Zumindest bis Mitte Oktober bleibe diese geschlossen. Auch die Warmbadetage entfallen vorerst, die maximale Wassertemperatur soll bis auf Weiteres 27 Grad betragen, wie der Schwimmbadchef mitteilt. Damit entfällt auch das Seniorenschwimmen am Warmbadetag mittwochs, gleiches gilt für das Babyschwimmen.
Nachzahlung in sechsstelliger Höhe
„Es schaut schlimm aus“, hatte Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (CSU) während einer der jüngsten Gemeinderatssitzungen mit Blick auf die Abschlagszahlungen für Gas in Aussicht gestellt. Schon für die bevorstehende Nachzahlung für das von der Gemeinde genutzte Gas prognostizierte Biebl-Daiber einen sechsstelligen Betrag, den Bernau wohl für Energie zu stemmen habe.
Eigentlich rechnete die Gemeinde bereits für Juli mit einer Endabrechnung für das abgelaufene Jahr. Bislang sei diese aber noch nicht eingetroffen, wie auf Nachfrage im Rathaus zu erfahren ist. Gleiches gilt für die höhere Abschlagszahlung, mit der Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber kalkuliert.
Schwierigkeiten auch in anderen Kommunen
Auch in der Nachbarkommune Prien mit dem Erlebnisbad „Prienavera“ bereiten die steigenden Energiekosten Sorgen. Für dieses schloss der Bürgermeister der Marktgemeinde, Andreas Friedrich (ÜWG), im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen auch eine Schließung des Bades im Winter mit Blick auf die steigenden Gaspreise nicht aus. Im Sommer sei die Architektur des Bades mit vielen Glasfronten und einem Foliendach zwar ein Segen, da hierdurch ein Großteil der Wärme während der warmen Jahreszeit von außen komme und auch das Wasser in den Becken auf Temperatur bringe.
Im Winter wiederum stelle sich der umgekehrte Effekt ein. Und selbst im Sommer verbrauche das „Prinavera“ Gas für die Warmwasserleitungen der Duschen. Sonst drohe eine Verkeimung. „Wir wollen das Bad, solange es geht, offen halten, vielleicht auch mit einem Alleinbetrieb des Lehrschwimmbeckens. Aber ich fürchte tatsächlich, dass wir um eine Komplettschließung im Winter nicht herumkommen“, sagte Friedrich im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.