Planungen laufen seit 15 Jahren
Ausbau auf 2,15 Kilometern: Grünes Licht für die Umfahrung Prutdorf
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Seit über 15 Jahren laufen die Planungen für die Ortsumfahrung Prutdorf. Auf 112 Seiten genehmigte jetzt die Regierung von Oberbayern den Planfeststellungsbeschluss und gab damit grünes Licht für für den Ausbau der Staatsstraße 2093 zwischen Wildenwart und Bachham.
Prien am Chiemsee – Ziel der geplanten Maßnahme ist es, eine verkehrssichere und leistungsfähige Straßenverbindung zu schaffen. „Das war von Anfang an unser Ansinnen. Denn die Situation für Fußgänger und Radfahrer ist überaus gefährlich dort angesichts der zahlreichen Lastwagen“, so Zweiter Bürgermeister Michael Anner (CSU) auf Nachfrage unserer Zeitung. Seit drei Amtsperioden ist er im Gemeinderat und „seither planen, beraten und führen wir Gespräche über die Ortsumfahrung.“ Seit 2014 werden im Priener Haushalt für die Maßnahme Mittel bereitgestellt.
Ziel: Lärm- und Schadstoffe reduzieren
Lärm- und Schadstoffemissionen sollen dadurch in Prutdorf gemindert und die Verkehrssicherheit im Ortsbereich erhöht werden. Die geplante Baumaßnahme erstreckt sich über eine Gesamtlänge von knapp 2,2 Kilometern.
Sie umfasst im ersten Schritt den Neubau der Ortsumfahrung von Prutdorf, im Anschluss daran erfolgt in einem zweiten Bauabschnitt der Ausbau der Staatsstraße 2093 zwischen Prutdorf und Bachham. Im Trassenverlauf weicht die Staatsstraße ab der Kreisverkehrsanlage bei Wildenwart von der bestehenden Trasse ab und orientiert sich an der bestehenden Hangkante sowie dem Landschaftsschutzgebiet.
So wird Prutdorf im Osten komplett umfahren. Hinter dem Ortsende von Prutdorf bei der Straße von/nach Mühltal erreicht die künftige Umfahrung dann die bisherige Straßenführung wieder.
Über drei Amtsperioden laufen die Planungen
Die Fahrbahn ist zweistreifig – mit einem Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung – konzipiert und soll insgesamt 6,50 Meter breit sein, zudem sind 1,50 Meter breite Bankette auf jeder Seite geplant. Im Planfeststellungsverfahren hat die Regierung von Oberbayern die Stellungnahmen von 15 Behörden, sonstigen Trägern öffentlicher Belange und privaten Einwendern geprüft und soweit wie möglich berücksichtigt.
Naturschutzmaßnahmen sowie waldfachliche Kompensationsmaßnahmen werden auf einer Fläche von insgesamt rund 1,1 Hektar durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss hat Konzentrationswirkung, das heißt, er umfasst und ersetzt grundsätzlich alle nach anderen Rechtsvorschriften notwendigen öffentlich-rechtlichen Einzelgenehmigungen, Verleihungen, Erlaubnisse und Zustimmungen für das festgestellte Vorhaben.
Umfangreiche Verwaltungsverfahren
Das umfangreiche Verwaltungsverfahren wird so für den Antragsteller und die Beteiligten einfacher und transparenter. Ein Planfeststellungsbeschluss wird als Verwaltungsakt nach Ablauf der Rechtsbehelfsfrist bestandskräftig, soweit keine Klagen erhoben wurden. In den kommenden 14 Tagen liegen die festgestellten Planunterlagen im Markt Prien am Chiemsee und in der Gemeinde Frasdorf zur Einsicht aus.
„Einen Monat haben dann Einwender Zeit, Klage zu erheben“, so Anner. Dies gilt aber nur für Einwender aus dem ersten Verfahren. „Wir hoffen aber – ohne Klagen – 2022 oder 2023 weiter voranzukommen“, sagt Anner. Neu ist, dass die Umfahrung von der Regierung in zwei Abschnitte aufgeteilt worden ist. Wie berichtet, hatte eine Verkehrszählung im Jahr 2015 2800 Fahrzeuge pro Tag auf der Bestandsstrecke durch Prutdorf erfasst, 113 davon waren Lastwagen. Die geschätzten Kosten liegen aktuell bei 3,05 Millionen Euro.
Staatliche Mittel begrenzt
Weil die staatlichen Mittel auf absehbare Zeit begrenzt sind, will der Markt Prien die Umfahrung von Prutdorf in der sogenannten Sonderbaulast zwischenfinanzieren. Das heißt, die Gemeinde bezahlt den Bau, bekommt aber später voraussichtlich bis zu 80 Prozent des Geldes vom Staat erstattet.
Die Planunterlagen sind den Internetseiten der Marktgemeinde Prien unter www.prien.de sowie der Regierung von Oberbayern unter www.regierung.oberbayern.bayern.de abrufbar.