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Aktenzeichen XY: „Enorme Resonanz“ auf ein Detail im Todesrätsel um Hanna

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Von: Michael Weiser

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Moderator Rudi Cerne präsentiert in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ am 9. November 2022 den Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau.
Moderator Rudi Cerne präsentiert in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ am 9. November 2022 den Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Sechs Wochen nach dem gewaltsamen Tod von Hanna aus Aschau im Chiemgau könnte die Polizei einen großen Schritt weitergekommen sein. Der Auftritt des Soko-Leiters bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ erzeugte eine enorme Zuschauer-Resonanz. Es ging um ein wichtiges Detail.

Rosenheim - Mittwochabend, beste TV-Sendezeit. Rudi Cerne, Moderator der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ begrüßt die Zuschauer live aus einem neuen Studio in der Bavaria-Filmstadt in München. Herzstück ist eine neue großen Video-Wand, auf der Hinweise und Fotos besser präsentiert werden können, die zur Aufklärung von komplizierten Fällen beitragen sollen. Etwa das Foto der hölzernen Armbanduhr, die möglicherweise eine wichtige Rolle im Rätsel um den Tod von Hanna W. aus Aschau im Chiemgau spielt.

Die wichtige Rolle von Münchner Profilern

Als ersten Fall präsentiert Cerne aber zunächst einen Filmbeitrag über einen Mord in Basel. Es kommt zur Sprache, wie wichtig bei diesem Fall die Rolle von Profilern sei. Es handelt sich um ein Team aus München, wie der Staatsanwalt des Kantons Basel-Landschaft sagt. Profiler aus München helfen auch den Rosenheimer Ermittlern im Fall Hanna.

Kurz darauf zeigt die Video-Wand dann das Gesicht von Hanna W. Rudi Cerne spricht von dem Fall, der „ganz Deutschland bis heute schockiert“. Es gehe um den Mord an der 23-jährigen Hanna W. aus Aschau, die nachts auf dem Weg zu ihrem Elternhaus ums Leben gebracht worden sei.

Die Video-Wand zeigt das Foto der hübschen jungen Frau in blauem Shirt, sie lacht in die Kamera. Eine Frau, dem Leben zugewandt, ein Mensch, der später anderen Menschen helfen möchte - Hanna studiert Medizin. Am frühen Morgen des 3. Oktober endet ihr Leben gewaltsam. Ihre Leiche wird am Nachmittag desselben Tages ein Spaziergänger in der Prien finden.

Die Polizei steht vor einem schwierigen Puzzle

Dann betritt Hans-Peter Butz das Studio. Er trägt einen dunklen Anzug, hellblaues Hemd ohne Krawatte. Der Kriminaldirektor ist Leiter der Soko „Club“. Die Soko der Rosenheimer Kripo besteht aus 50 Beamten. Sie wollen ein Puzzle lösen, bei dem noch zu viele Teile fehlen. Fünf Wochen ist die Gewalttat her, noch immer ergibt sich kein klares Bild. „Wir sind dabei, den ganzen Abend zu rekonstruieren“, sagt Hans-Peter Butz über die Nacht auf den 3. Oktober. Hanna verbringt diese Nacht im Club „Eiskeller“, bevor sie sich zwischen 2 und 3 Uhr morgens auf den Weg nach Hause macht.

Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Hans-Peter Butz, Leiter der Rosenheimer Soko, (links) erläutert am 9. November 2022 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ Moderator Rudi Cerne die Bedeutung einer unweit des vermuteten Tatorts gefundenen Armbanduhr aus Holz.
Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Hans-Peter Butz, Leiter der Rosenheimer Soko, (links) erläutert am 9. November 2022 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ Moderator Rudi Cerne die Bedeutung einer unweit des vermuteten Tatorts gefundenen Armbanduhr aus Holz. © Carmen Krippl

Wer kann etwas über eine hölzerne Armbanduhr sagen?

Ist ihr jemand aus dem Club gefolgt? Es könne auch sein, dass Hanna mehr oder weniger zufällig auf ihrem Heimweg auf den oder die Täter gestoßen ist, sagt Butz. Die Polizei hat einige Anliegen. „Konkret suchen wir alle Personen, die zwischen 2 und 3 Uhr in der Nacht auf 3. Oktober unterwegs waren“, sagt Butz. Hoch willkommen wäre auch ein Zeuge, der etwas zu einer dunklen Holz-Armbanduhr sagen kann, Marke Holzkern, Modell „Charlie“. Die Polizei vermutet, dass sie dem Täter gehört haben könnte.

Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Soko-Leiter Hans-Peter Butz bei seinem Auftritt in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“  am 9. November 2022
Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Soko-Leiter Hans-Peter Butz bei seinem Auftritt in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ am 9. November 2022 © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Das gleichfalls hölzerne Armband der Uhr war zerbrochen, sie lag im Wasser des Bärbachs, unweit der Stelle, an der der Ring gefunden wurde, den Hanna an jenem Abend getragen hatte - wie ein Foto zeigt. Die Uhr lag im Wasser, sei jedoch noch funktionsfähig gewesen, wie Butz sagt.

Erinnern sich nach dem TV-Auftritt Zeugen? Rosenheims Kripo wartet gespannt

Am Ende der Sendung taucht dann so etwas wie ein schmaler Silberstreif am Horizont auf. „Es gebe viele Hinweise“, sagt Alfred Hettmer vom LKA Bayern. Er fasst am Ende der ZDF-Sendung die Anrufer-Resultate zusammen. Der Mord an Hanna sei „auf sehr große Zuschauerresonanz“ gestoßen, sagt er. Allein zur hölzernen Armbanduhr seien 40 bis 50 Anrufe gekommen. Ist der entscheidende Treffer dabei? Soko-Leiter Hans-Peter Butz sitzt zwischen den Mitarbeitern am Telefon, man sieht ihn im Hintergrund des Studios. Seine Miene ist unbewegt. Für Erleichterung ist es noch viel zu früh.

Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Nach der Präsentation des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“  am 9. November 2022 warten Mitarbeiter im Sendestudio auf Zuschaueranrufe mit Hinweisen.
Der Mordfall Hanna aus Aschau im Chiemgau: Nach der Präsentation des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ am 9. November 2022 warten Mitarbeiter im Sendestudio auf Zuschaueranrufe mit Hinweisen. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Hinweis der Redaktion: Die aktuelle Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ kann bis 15. November in der Mediathek des ZDF angesehen werden.

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