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RoMed investiert 60 Millionen in Prien: Das sind die Pläne für die Klinikgebäude

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Von: Heidi Geyer

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Auf dem Parkplatz vor dem Gesundheitszentrum (links) soll ein neues Gebäude entstehen. Zudem wird das alte Funktionsgebäude mit der dunkelbraunen Fassade abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Auf dem Parkplatz vor dem Gesundheitszentrum (links) soll ein neues Gebäude entstehen. Zudem wird das alte Funktionsgebäude mit der dunkelbraunen Fassade abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. © Berger

Schon Anfang kommenden Jahres wollen die RoMed-Kliniken damit beginnen, ihren Bestandsbau in Prien auf Vordermann zu bringen. Auch, weil damit einige Abläufe in Sachen OPs optimiert werden sollen.

Prien – Die Förderung ist genehmigt: An der Priener RoMed-Klinik wird in den kommenden Jahren kräftig umgebaut, und auch der medizinische Schwerpunkt wird sich verlagern. Der Förderbescheid der Regierung von Oberbayern ist laut Marco Weidemeier, kaufmännischer Leiter der Klinik, inzwischen da, nachdem man in einem Dialog noch Detailfragen habe klären können.

„Das Bauvolumen beträgt für den Neubau knapp 60 Millionen Euro“, so Weidemeier.

Absolut notwendiger Schritt

„Dieser Schritt ist absolut notwendig“, sagt der Kaufmann. Gerade der zentrale Bau sei in die Jahre gekommen und brauche eine Ablösung. Das betreffe Themen wie Brandschutz und veraltete Leitungen sowie die Wärmeversorgung. Neben dem Abriss und Neubau des Funktionsbaus, soll auf dem Parkplatz des Gesundheitszentrums ein weiteres Gebäude gebaut werden. Dort sollen eine eigene Küche und ein OP entstehen.

Nötig sei dies, um effizienter zu werden, aber auch, um eine bessere Versorgung zu garantieren. „Die meisten OPs haben heute beispielsweise sogenannte Rüstzonen. In diesen wird die nächste OP schon vorbereitet.“ In den heutigen Strukturen gebe es diese aber nicht, wodurch die OPs nicht entsprechend ausgelastet werden können: „Am Ende der OP eines Patienten erfolgt unter anderem die Narkoseausleitung, dann wird der Saal gereinigt. Im Anschluss kann dann zur Vorbereitung des nächsten Eingriffs mit dem Rüsten des Instrumentariums begonnen werden.“ Dadurch verliere man Zeit. Jetzt seien die Zeitfenster im OP sehr eng, erst recht, wenn unplanbare Notfälle hereinkämen.

Start Anfang 2023

Starten werde man mit einem Gebäude auf dem Parkplatz des Gesundheitszentrums, und zwar aller Voraussicht nach schon Anfang 2023. Dort sollen die Küche und die neue OP-Anlage entstehen. In vier Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein.

„Wir werden uns aber so aufstellen, dass wir die Klinik in der Zwischenzeit gut betreiben können“, so Weidemeier. Eine Zwischenlösung werde nicht gebraucht. Es sei nach derzeitiger Planung auch nicht damit zu rechnen, dass OPs während eines Bauzeitraums ausfallen müssen.

Funktionsbau in die Jahre gekommen

Dass es um die Parkplätze knapp werden könnte, weiß der kaufmännische Leiter. „Im Sommer ist das schon ein Thema, weil auch viele Touristen hier parken.“ Man müsse sich aber auch die Frage stellen, wie die Mobilität künftig aussehe. „Wir brauchen ein schlaues Konzept und sind derzeit in Gesprächen“, sagt Weidemeier. Wichtig sei dies auch für die Mitarbeiter. Derzeit prüfe man, ob das „Job-Rad“ möglicherweise eine Alternative für einen Teil der Mitarbeiter sein könne.

Ein Entwurf des neuen Gebäudeensembles. abk architekturbüro koch
Ein Entwurf des neuen Gebäudeensembles. © abk architekturbüro koch

Zumal er mit einem Personalaufbau rechne. Denn künftig soll sich auch der fachliche Schwerpunkt der Klinik auf Endoprothetik verlagern. Sprich: Wer eine neue Schulter braucht, soll in Prien versorgt werden können.

Im Verbund setze man auf eine Spezialisierung an Standorten. Dies sei in erster Linie nötig, um eine bestmögliche Versorgung bieten zu können und stelle sich wirtschaftlich besser dar. Weidemeier schätzt aber auch, dass der Standort dadurch für medizinisches Personal attraktiver sei.

Mietverträge der Praxen gekündigt

„Der Neubau ist positiv, nachdem der Funktionsbau in die Jahre gekommen ist“, sagt Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG). Hinsichtlich der Neuausrichtung der Klinik in Richtung Orthopädie betont Friedrich aber, dass ihm wichtig sei, dass auch Priener, Gäste und umliegende Gemeinde noch ein möglichst breites Spektrum an Versorgung und Notfallmedizin gewährleistet bekommen sollen. Innere Medizin, Chirurgie und Notaufnahme sollen allerdings laut Weidemeier bleiben.

Durch den Umbau wurden die Mietverträge der Praxen im Gesundheitszentrum – wie berichtet – gekündigt. Insbesondere die Patienten der Dialyse, die dort ihren Standort hat, sind besorgt, wie es weitergehen wird. Denn Ende 2024 endet deren Mietvertrag.

Robert Tauber, zuständiger Geschäftsleiter des Betreibers KfH, sagt auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen: „Wir wollen in Prien beziehungsweise der unmittelbaren Umgebung den KfH-Standort erhalten.“ Dazu habe man bereits in den vergangenen Monaten verschiedene Räumlichkeiten gesichtet, insbesondere hinsichtlich der Eignung für die sehr spezifischen Anforderungen an eine ambulante Dialyseeinrichtung. Derzeit werden konkrete Gespräche geführt.

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