Lieber in Ruhe feiern
Warum Rimsting und andere Gemeinden auch heuer empfehlen, aufs Feuerwerk zu verzichten
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Auch in diesem Jahr wendet sich die Gemeinde Rimsting in Sachen Jahreswechsel an die Bürger. Und empfiehlt, auf Böllerschüsse zu verzichten. Aber wie halten es andere Chiemseegemeinden mit dem Feuerwerk zu Silvester?
Rimsting/Bernau/Breitbrunn – Zum Jahreswechsel 2021/22 muss es in Rimsting etwas ruhiger gewesen sein, als all die Jahreswechsel davor. Zumindest schreibt die Gemeinde auf ihrer Internetseite, dass viele Bürger dem Aufruf der Verwaltung gefolgt seien und auf Böller und Raketen verzichtet hätten, um das neue Jahr zu begrüßen.
Weniger Müll auf den Straßen
Wobei der Lärmpegel vielleicht eher im Hintergrund stand, als Rimsting dazu aufrief, nicht zu böllern. Denn auch für die Mitarbeiter des Bauhofs bringt der Appell merkliche Erleichterung, wenn weniger Überreste der Feuerwerkskörper zu beseitigen sind. „Das hat sich schon deutlich bemerkbar gemacht“, sagt Bürgermeister Andreas Fenzl (CSU).
Mit absoluten Angaben dazu, wie viel weniger Pappreste zum vergangenen Jahreswechsel von der Straße zu lesen waren, hält er sich jedoch bedeckt. Denn letztendlich sei die Zahl der Feuerwerker auch immer davon abhängig, wie das Wetter ausfällt. Sprich: Bei sternenklarer Nacht sind mehr Menschen draußen unterwegs und zünden Feuerwerkskörper, als wenn es regnet. Aber auch die Feinstaubbelastung habe sich durch den Verzicht auf die Böllerei reduziert, gibt die Gemeinde auf ihrer Internetseite bekannt.
Gemeindefeuerwerk als Alternative
Das Umweltbundesamt spricht in Sachen Feinstaub von „Luft, die zum Schneiden ist“. Jährlich würden etwa 2050 Tonnen Feinstaub allein durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – die meisten während der Silvesternacht. „Diese Menge entspricht in etwa einem Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland“, schreibt die Behörde auf ihrer Web-Seite.
Bernau verzichtet zumindest auf ein öffentliches Feuerwerk, welches im Gemeinderat als Alternative zu privaten Raketen zur Diskussion stand. Vor allem Einsparungen beim Treibhausgas CO2 versprach sich die Verwaltung davon.
Erfahrungen im Rat diskutieren
Die Gemeinde Breitbrunn wiederum hat weder ein eigenes Feuerwerk geplant, noch will sie ihre Bürger dazu auffordern, auf ihr privates Himmelsspektakel zu verzichten, wie der Bürgermeister der Gemeinde, Anton Baumgartner (Parteifreie/UWG), auf Nachfrage vermittelt. Ein solcher Appell ergebe keinen Sinn.
In der Gemeinde Rimsting zumindest will man nicht ausschließen, beim Anti-Böller-Appell zu bleiben. Zumindest wolle man das Thema auch im kommenden Jahr im Gemeindejahr diskutieren und die bislang gemachten Erfahrungen einfließen lassen, sagt Andreas Fenzl.