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Salzburg AG präsentiert Fahrplan für Geothermie

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Von: Xaver Eichstädter

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Von links: Laufens Bürgermeister Hans Feil, Henning Prüß von der Salzburg AG und Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner. © xe

Laufen - Die Salzburg AG präsentierte ihren Fahrplan für das Geothermie-Projekt bei Laufen. Doch es stellten sich Fragen: Wie laut wird das Ganze? Und warum wird nicht gleich in Österreich gebohrt?

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Blau umrandet das von der Salzburg AG untersuchte gebiet um Laufen und Kirchanschöring. Zur größeren Ansicht bitte hier klicken. © Salzburg AG

Die Informationen drangen in den vergangenen Wochen nur nach und nach durch: Zuerst schloss man die Gemeinde Kirchanschöring bei einem möglichen Bohrplatz für das Geothermie-Projekt aus, dann grenzte die Salzburg AG das Bohrgebiet nahe der B20 nordwestlich von Laufen ein. Am Montag wurden in der Salzachhalle die weiteren Pläne für das Geothermie-Projekt präsentiert.

Um die 140 Grad heiß kocht das Wasser unter Laufen - das nur eines der Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie der Salzburg AG. Es ist eine der Bedingungen, die die Salzachstadt erfüllen müsste, um für das Projekt in Frage zu kommen. Außerdem: Geologische Voraussetzungen, Abstimmung mit Grundwasser- und Naturschutz und möglichst nah an Salzburg.

In einem Jahr rollen die Bagger wohl an

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Die Stadt- bzw. Gemeinderäte von Laufen und Kirchanschöring am Montag in der Salzachhalle. Zur größeren Ansicht bitte hier klicken. © xe

Im Sommer soll laut Henning Prüß von der Salzburg AG endgültig entschieden werden, ob die Rentabilität hoch genug ist. Im Mai 2016 soll dann der Bohrplatz gebaut werden, im Dezember 2016 könnten erste Probebohrungen stattfinden und im Jahr 2019 die letzten Schritte zur endgültigen Realisierung: Bau der Trasse nach Salzburg und Bau des Kraftwerks. Aber auch die Stadt Laufen ist gefragt: Noch bis zum Juli müssen die gefundenen Flächen im Nordwesten der Stadt umgewidmet werden. Derzeit sind sie Eigentum von Landwirten, die Verhandlungen laufen.

Bis zu 60 Meter hoch wird der Bohrturm - nach der Bohrphase kommt er aber wieder weg. Die spätere Anlage für Fernwärme oder das Kraftwerk für den Strom werden diese Höhen aber nicht mehr erreichen. Mit rund 100 Lkw-Fuhren rechnet die Salzburg AG beim Bohrturm-Bau. Auch Fragen nach dem Lärm kamen in der Salzachhalle dabei schnell auf: "Es wird schon etwas rauschen, wenn das Kraftwerk läuft. Auch während der Bauphase wird viel gehämmert werden", so Henning Prüß. Er betont auch: Gebohrt wird schließlich Tag und Nacht - aber sowohl Lärmgrenzwerte als auch Mindestabstände zur nächsten Wohnbebauung sollen eingehalten werden.

Warum nicht gleich in Österreich?

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Eine vergleichbare Anlage bei Kirchweidach. Zur größeren Ansicht bitte hier klicken. © tj

Außerdem mussten die Planer erklären, warum nicht gleich in Österreich gebohrt würde - schließlich sei die Nähe zu Salzburg für die Rentabilität des Projekts äußerst wichtig. Zum einen läge das Erlaubnisfeld nicht in Österreich, erklärte Prüß, zum anderen gäbe es in Bayern schon wesentlich mehr Erfahrungen mit Geothermie-Projekten. Er erinnerte an einen vergleichbaren Standort bei Traunreut. Wer sich also noch nicht viel unter den künftigen Arbeiten vorstellen kann, sollte einen Blick in den Landkreis Traunstein werfen.

xe

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