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So steht es um den Jugendtreff „New Era“ in Teisendorf

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Jugendtreff New Era in Teisendorf
Jugendtreff New Era in Teisendorf © kon

Seit September 2019 leitet Andreas Gröbner den Offenen Jugendtreff in der Alten Bad Reichenhaller Straße in Teisendorf. In dieser Zeit ist es ihm trotz Corona gelungen, den Treff bekannter und interessanter zu machen und ihn besser in der Marktgemeinde zu positionieren.

Teisendorf - Gröbner ist von Beruf Heilerziehungspfleger und arbeitet bei „Jonathan Soziale Arbeit“ im Haus der Jugend in Bad Reichenhall. Mit 11,5 Stunden in der Woche ist er für die offene Jugendarbeit in Teisendorf zuständig. Er wird unterstützt von einer Hilfskraft mit vier Wochenstunden. Das ist über einen Vertrag zwischen der Marktgemeinde und „Jonathan“ geregelt. Der Treff in Teisendorf ist zweimal die Woche geöffnet, nämlich Montag und Freitag jeweils von 16 bis 19 Uhr. Über seine Arbeit mit den Jugendlichen berichtete Gröbner jetzt dem Gemeinderat. 

Unterstützung für die Jugendlichen

Offene Jugendarbeit setze an den Stärken junger Menschen an und unterstütze ihre Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen, selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, definierte Gröbner das eigentliche Ziel seiner Arbeit. Man wolle die Jugendlichen unterstützen, damit sie Kompetenzen für eine soziale, kulturelle und politische Teilhabe an der Gesellschaft entwickeln. Dazu gehöre die fachliche Beratung und Unterstützung bezüglich Familie, Freunde, Schule und Beruf und fallweise auch die Vermittlung zu Fachstellen. Für die Jugendlichen sei das Angebot freiwillig und kostenlos. Derzeit würden zwischen acht bis zwanzig Jugendliche den Treff mehr oder weniger regelmäßig besuchen, sie seien zwischen zwölf und 21 Jahre alt. 

Bei der Übernahme des Treffs vor vier Jahren habe er die Jugendlichen zuerst kennenlernen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen müssen.  Ein gut besuchtes „Wohnzimmerkonzert“ zum Advent, regelmäßiges gemeinsames Kochen und der Beginn einer Kooperation mit der offenen Ganztagsschule haben geholfen, den Treff lebendiger zu machen. Leider kam 2020 Corona und die Einrichtung musste erstmal geschlossen werden. Die Mitarbeiter des Treffs haben versucht, den Kontakt mit den Jugendlichen über die sozialen Medien und Einzeltreffs aufrecht zu halten. Die Effizienz dieser Maßnahmen war teilweise unbefriedigend. Nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen waren wieder Bewerbungstrainings, Wandern, Fahrradtouren und ähnliches möglich.

Steigerung der Bekanntheit

Zu den Highlights 2021 zählten das gemeinsame Zeltlager mit drei anderen Jugendtreffs aus dem Landkreis und die großangelegte Umfrage zum Naherholungsgebiet in Teisendorf mit dem Schwerpunkt Pumptrack Anlage. Im letzten Jahr ging es dann unter anderem um die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Jugendtreffs. Dazu leistete der Tag der offenen Tür beim Andreasmarkt einen wichtigen Beitrag. Auch das Kooperationsprojekt „Wildbienennisthilfe“ mit der ROBA der Lebenshilfe Oberteisendorf und das Street Art Festival waren für das Image der Einrichtung positiv. Die Öffentlichkeitsarbeit soll laut Gröbner fortgesetzt werden, um den Treff als wichtige Einrichtung der offenen Jugendarbeit in Teisendorf zu festigen.

Die Vernetzung mit den Vereinen und die Ausbildungsvermittlung in heimische Betriebe soll verstärkt werden. Regelmäßige Präventionsangebote gegen Suchtmittelmissbrauch oder das Graffiti-Projekt „Kunst statt Vandalismus“ sind weitere Pläne. „Andreas Gröbner ist für die Gemeinde auch in anderen Belangen der Jugend ein wichtiger Ansprechpartner“ betonte Bürgermeister Gasser in der anschließenden Diskussion. „Wir haben keine Streetworker, aber es besteht die Bereitschaft seitens des Treffleiters jederzeit zu helfen, wenn Probleme auftauchen.“ Gemeinderat Georg Quentin fragte nach, ob man auch Kontakt mit Flüchtlingskindern habe. „Ja, schon“ so Gröbners Antwort, aber diese Kinder sind meist noch zu jung oder ihre Wohnsituation verändert sich schnell, sodass sich keine festen Kontakte aufbauen lassen.

Jugendtreff ist freiwilliges Angebot

Gemeinderat Andreas Neumeier wies vor allem auf das Thema Vermittlung von Auszubildenden hin und schlug als Einstieg eine Diskussionsrunde im Treff mit den heimischen Handwerksmeistern vor.  Die Verstärkung der Zusammenarbeit mit der offenen Ganztagsschule regte Rätin Ute Hogger an. „Wir sind dabei, dies wiederzubeleben“, so Gröbners Antwort. Was man bei vielen Aktionen und Kooperationen aber im Hinterkopf haben muss, ist, dass die offene Jugendarbeit ein freiwilliges Angebot ist. 

Rätin Anita Niederstrasser freute sich, dass mit Gröbner deutlich mehr Kontinuität beim Jugendtreff eingetreten sei und fragte, ob für seine Arbeit die 11,5 Wochenstunden ausreichend wären. „Mehr ist immer gut“ so Gröbners spontane Antwort, denn „für gute Jugendarbeit braucht man Beziehungen und für eine Beziehung braucht man Zeit“. Jugendreferent Felix Gasser bedankte sich bei dem Team des Jugendtreffs für die sehr gute Arbeit. Vielleicht sollte man in naher Zukunft über eine Aufstockung der Stunden nachdenken. Auch Rätin Elisabeth Aschauer war zufrieden, „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir sollten es ausbauen“, meinte sie.   

kon 

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