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200 Parkplätze im Zentrum werden wegfallen: Braucht Traunreut bald ein Parkhaus?

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Von: Xaver Eichstädter

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Durch den Bau des MunaParks werden in den nächsten Jahren hunderte Parkplätze rund ums k1 in Traunreut verschwinden.
Durch den Bau des MunaParks werden in den nächsten Jahren hunderte Parkplätze rund ums k1 in Traunreut verschwinden. © xe

Bis dato ist Traunreut für Autofahrer ein Paradies: Parkplätze finden sich leicht und sie kosten nichts. Doch hunderte Stellplätze im Stadtzentrum werden bald wegfallen - soll man also ein neues Parkhaus bauen?

Traunreut - „Die Problematik ist bekannt“, fasste es Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU) in der Bauausschusssitzung am Mittwoch (25. Januar) zusammen: „Die Parkplätze neben dem BRK fallen weg, rund ums k1 wird der Munapark entstehen und der Marktplatz an der Eichendorffstraße wird auch umgestaltet.“ Unterm Strich werden so im Zentrum Traunreuts in den nächsten Jahren rund 200 Parkplätze wegfallen.

Tiefgarage oder Parkhaus - nur wo genau in Traunreut?

Anstoß der Debatte war ein Antrag der Bürgerliste. Ihr schwebt ein öffentliches Parkhaus mit begrünter Fassade und Photovoltaikanlage vor. Durch den so erzeugten Strom und Mieteinnahmen von Dauerparkern könnten gewisse Kosten gedeckt werden. Auch Plätze für Carsharing, Leihräder und E-Auto-Ladestationen solle es in dieser „Mobilitätszentrale“ geben. „Der Individualverkehr im ländlichen Umfeld wird seine Bedeutung behalten. Und durch die bauliche Verdichtung in der Innenstadt wird der Bedarf an öffentlichen Parkflächen ansteigen“, heißt es von Seiten der Bürgerliste.

Mit der Einschätzung traf man in der gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Lenkungsgruppe Städtebauförderung einen Nerv: „Es heißt immer, in Traunstein sei es eine Katastrophe einen Parkplatz zu finden. Bei uns ist es das genaue Gegenteil. Das sollten wir uns erhalten“, so Johann Jobst (CSU). Fraktionskollege Alexander Gruber pflichtete bei: „Das kostenlose Parken ist das große Plus unserer Stadt.“ Peter Klück von der Lenkungsgruppe meinte gar: „Es ist der Tot einer jeden Innenstadt, wenn man nicht mehr mit dem Auto reinfahren kann.“

Nur: Wohin mit einem Parkhaus? In der Innenstadt sei es wegen der Attraktivität „fehl am Platz“, meinte Christian Stoib (SPD). Eine Tiefgarage unter dem Rathausplatz oder dem Marktplatz an der Eichendorffstraße brachte Michael Mollner (LIZ) ins Spiel - „das wäre auch nichts Hässliches“. Als „extrem teuer“ schätzte Reinhold Schroll (CSU) Tiefgaragen dagegen ein: „Wenn dann ein oberirdisches Parkhaus.“ Grundsätzlich Gegenwind kam von Martin Czepan (Grüne): Der Bau sei zu teuer und könnte sich niemals selbst finanzieren und der Einsatz von „Tonnen von Beton“ sei eine „ökologische Katastrophe“. Ob nicht eine Doppelnutzung der Firmenparkplätze am Wochenende möglich wäre?

Am Schluss stand eine breite Mehrheit hinter dem Vorschlag der Bürgerliste, Planungen für ein Parkhaus fortzusetzen und einen möglichen Standort dafür zu suchen. Parallel dazu könnte auch ein Parkleitsystem eingeführt werden. Auch der Stadtrat wird sich am 2. Februar ab 16 Uhr mit dem Thema befassen.

xe

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