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"Klimaschutz in Traunstein": Veranstaltung der Grünen

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Traunstein - Zahlreiche Besucher folgten der Einladung der Traunsteiner Grünen in den Sailer Keller zu einem Themenabend mit dem Thema "Klimaschutz in Traunstein".

"Bei einer Erwärmung von 1,8° werden wir klimatische Verhältnisse wie Ostafrika haben." so Stadtratskandidat Dr. Patrick Nepper gleich zu Beginn der Veranstaltung. Basierend auf den Berichten des Weltklimarats veranschaulichte er den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Klimaerwärmung: "Die globale Erwärmung auf 2° zu begrenzen, erfordert unvorstellbare Verminderungen unserer CO2-Emissionen. Jeder einzelne von uns, aber auch die Kommunen müssen mitmachen."

"Unser Wald steht vor einem radikalen Umbau. Die Fichte gehört bei uns der Vergangenheit an", so Stadtrat Thomas Stadler. Bei einer Waldbegehung der Jagdgenossen zur Käfererkennung in Kammer gingen die Teilnehmer von einen Temperaturanstieg zwischen 2 und 6 Grad aus und diskutierten über die Baumarten, die dann wohl noch überlebensfähig sein werden.

"Wir sind voraussichtlich die letzte Generation, die noch entscheidend etwas gegen den Klimawandel tun kann", sagte Burgi Mörtl-Körner, Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen, und sie forderte drei Dinge: die Einführung von Klimaschutzmanagern, die Erhebung einer Klimabilanz und die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes für unsere Stadt. "Wir könnten am meisten erreichen, wenn wir uns mit der lokalen Energie-und Verkehrspolitik, der Flächennutzung, der Versorgung und Entsorgung, der öffentlichen Beschaffung und der Bewusstseinsbildung befassen", meinte sie. Der Traunsteiner Stadtrat hatte erst kürzlich einen Antrag mit genau diesem Inhalt gegen die Stimmen der Grünen und der Traunsteiner Liste abgelehnt.

Waldtraud Grundner äußerte folgenden Vorschlag: "Die effektivste Maßnahme ist doch jetzt das Pflanzen von Bäumen, ganz konkret im Traunsteiner Stadtgebiet." Dies geschehe bereits in der Aktion 'Plant(s) for Future'. Angestoßen vom Arbeitskreis 'Umwelt' am Chiemgau-Gymnasium koordiniert Elternbeirätin Claudia Lahr eine groß angelegte Baumpflanzaktion, die sowohl durch die Unterstützung der Stadt, als auch mit dem Engagement vieler Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schulen vorangetrieben wird.

Nils Bödeker verwies auf die Radfahrstädte Kopenhagen und Amsterdam, die ihre Mobilität umgestellt haben. Dazu meinte Thomas Lang-Nachtnebel: "Für mich gehören die Autos raus aus der Stadt. Wir müssen Lebensräume schaffen." Günter Fembacher verwies auf Wasserburg, wo am Stadtrand geparkt und die Innenstadt wenig mit Verkehr belastet wird. "Wasserburg hat viele Fußgängerbereiche", ergänzte Sepp Hohlweger, der dort selbst zwei Jahre lang lebte, und er sagte weiter: "Das heißt aber auch, Abstand von der Bequemlichkeit des Autos zu nehmen."

Michael Leitner schlug vor, ein autofreies Wochenende in der Innenstadt auszuprobieren. Hedwig Amann plädierte für den Erhalt der Altstadtgeschäfte. Sie sieht den "Einkaufsnotstand" aber vor allem durch den Internethandel gegeben. Durch die vielen Lieferungen entstehe ein neuer CO2-Verursacher. Dazu meinte Burgi Mörtl-Körner: "Die Herstellung von Bekleidung ist einer der höchsten CO2 -Verursacher. Doch den Konsum umzustellen, wird ein schwieriges Unterfangen sein." Günter Fembacher hilft bei der Entleerung von Altkleidercontainern und äußerte sich schockiert darüber, dass sich darin zum Teil noch Ware in Originalverpackung befindet. "Unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem braucht einen radikalen Wandel", sagte er.

Die Diskussion zeigte deutlich, dass der Klimaschutz Aktivitäten in vielen Bereichen notwendig macht, global, deutschlandweit und natürlich auch bei uns in Traunstein.

Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen Traunstein

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