Neue Richtlinien bei der Vergabe von Bauland
Der Traum vom Eigenheim – So sichert ihr euch ein Grundstück in Traunstein
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Wer im Stadtgebiet Traunstein sein eigenes Haus bauen will hat es oft nicht leicht. Bei dem geförderten Ansiedlungsmodell der Stadt kommen vor allem junge Familien zum Zug. Jetzt spielen aber auch noch andere Kriterien eine Rolle bei der Vergabe:
Traunstein – Schaffe, schaffe, Häusle baue. Das können nicht nur die Schwaben. Auch im Stadtgebiet Traunstein wollen sich viele Familien ihren Traum vom Eigenheim erfüllen. Oft ist das größte Problem, ein entsprechendes Baugrundstück zu finden: Horrende Summen müssen da hingeblättert werden. Eine zu große Hürde für Menschen mit durchschnittlichem oder geringerem Einkommen. Bei der geförderten Vergabe von Bauland beschloss der Stadtrat am Donnerstag (24. November) einige Neuerungen.
Ansiedlungsmodell für leistbare Grundstücke
Mit dem Ansiedlungsmodell kommt die Stadt Traunstein Bauwilligen entgegen. Ziel ist es dauerhafte, langfristige und nachhaltige Sesshaftigkeit in der Stadt zu ermöglichen. Nach einem Punktesystem werden hier Baugrundstücke mit folgender Priorisierung vergeben: Anzahl der Kinder, Pflegebedürftige oder behinderte Angehörige im Haushalt, Einkommen und Ortsansässigkeit. Das habe sich, so der Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU) bereits in Traunstorf bewährt: „der Praxistest war erfolgreich.“
Viele Bewerber, wenig Grundstücke
Die Neubausiedlung im Norden von Traunstorf konnte schon größtenteils fertiggestellt werden. Vor allem junge Familien mit Kindern wurden hier unter den bereits damals bestehenden Vergaberichtlinien berücksichtigt. Das Problem: von 171 Bewerbern kamen nur 21 Parteien zum Zug. 150 Familien gingen leer aus. Vielleicht klappt es für den ein oder anderen im nächsten Jahr. 2023 soll in Seiboldsdorf eine weitere Siedlung für Einfamilienhäuser entstehen.
Ehrenamt zahlt sich aus
Und jetzt kann auch ein Ehrenamt helfen, auf der Liste der Wartenden nach oben zu rutschen. Im Stadtrat wurden am Donnerstag (24. November) die Änderungen einstimmig angenommen: Wer sich in der Feuerwehr oder beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert rutscht auf der Liste der Wartenden nach oben. Je nach Dauer des Engagements bei einer sogenannten Blaulichtorganisation kann man Punkte ergattern.
Einkommensgrenze erhöht
„Es war angebracht“, so Hümmer im Stadtrat „bei den Vergaberichtlinien etwas nachzujustieren, ohne das Ganze gleich über den Haufen zu werden“. Neu ist auch die Einkommensgrenze: Bislang durften die Bauwilligen eine Einkommensgrenze von 90.000 Euro nicht überschreiten. Jetzt kann eine Familie im Kalenderjahr 110.000 Euro verdienen. Auch beim Vermögen wurde nach oben korrigiert. 250.000 Euro dürfen die Bauleute jetzt bei Antragstellung auf ein Grundstück besitzen, 50.000 mehr als vorher. Der Startschuss für die Vergabe in Seiboldsdorf fällt nächstes Jahr. Einheimische Familien mit Kindern und mittlerem Einkommen haben dann gute Karten. Ein Ehrenamt obendrauf erhöht die Chancen.
Letztes Jahr wurde Kritik am Bauvorhaben in Seiboldsdorf laut: So gab damals Stadtrat Patrick Nepper (Grüne) zu bedenken, dass auf Kosten von Einfamilienhäusern potentieller Wohnraum verbraucht würde. Ärmere Menschen seien bei dem Ansiedlungsmodell nicht berücksichtigt. In der Stadtratsitzung am Donnerstag (24. November) legitimierte Oberbürgermeister Hümmer nochmals die Vergabepolitik: „Wir wollen hier die Mitte stärken, die halten den ganzen Laden schließlich am Laufen.“