Gefahr für die Almwirtschaft?
Antrag im Umweltausschuss: Landtagsmitglied Steiner fordert Lockerung des Schutzes von Wölfen
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Begegnen möchte ihm man nicht wirklich, aber unter Schutz steht er auch: der Wolf. Ein Dilemma, dass der Traunsteiner MdL Klaus Steiner nun durch Lockerungen beim Schutzstatus lösen will.
Traunstein – Der Landtagsabgeordnete Klaus Steiner fordert einen besseren Schutz für die Almwirtschaft vor Wölfen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Eric Beiswenger (beide CSU) aus dem Oberallgäu hat er einen Dringlichkeitsantrag im Umweltausschuss im Bayerischen Landtag eingereicht, über den am Donnerstag (6. Mai) entschieden werden soll. Darin fordern die beiden, dass der Schutzstatus des Wolfes gelockert werden soll.
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Steiner will, dass die tatsächliche Gesamtpopulation der Wölfe in Deutschland einbezogen wird. Damit soll Steiner zufolge berücksichtigt werden, dass der Wolf nicht mehr gefährdet ist. Konkret stellt sein Antrag auch mehr Entnahmen, nämlich Tötungen von Wölfen, in Aussicht, um die Almwirtschaft zu schützen: „Wir müssen auf die Praktiker, die Almbauern hören und dafür sorgen, dass Almen auch künftig weiter mit Weidetieren bewirtschaftet werden können.“
Ausgleich reicht nicht
Derzeit gilt eine Ausgleichsregelung, nach der der Freistaat auf freiwilliger Basis Schäden ausgleicht, die durch „große Beutegreifer“ wie Wolf, Bär oder Luchs in der Nutztierhaltung entstehen. Die Schadenssätze sind 800 Euro für ein gerissenes Schaf und gehen bis zu 6000 Euro für ein Pferd.
Tourismus vs. Wolf
Dies hält neben Steiner aber auch der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner (CSU) für nicht ausreichend. Zwar halte er den Wolf für schutzbedürftig, aber nicht in einer Tourismusregion, sondern andernorts, sagt er auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
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Es drohe die Verödung der Almwirtschaft. „Ich bin den Almbauern sehr dankbar, dass die Almbauern die Kulturlandschaft hier so pflegen“, sagt Stöttner. Bislang hat es nur Einzelfälle von Wolfssichtungen und Rissen in der Region gegeben. Stöttner verweist allerdings auf andere Regionen wie die Pyrenäen, wo sich Wolfsrudel schnell ausgebreitet haben.