Lederhose allein ist noch nicht Tracht!
Amerang - Im Rahmen der Ausstellung "Strizzis, Lackl"n, Goaßlschnalzer", klärt Alexander Wandinger alle Interessierten auf, was es genau mit der Lederhosn auf sich hat.
Was wäre der Oberbayer ohne seine Lederhose? Und wie definiert sich die Tracht? Am Dienstag, dem 2. Juli, klärt Alexander Wandinger, im Trachteninformations-Zentrum des Bezirks Oberbayern (TIZ) um 19:00 Uhr Interessierte im Bauernhausmuseum Amerang auf. Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm der Aussstellung „Strizzis, Lackl’n, Goaßlschnalzer – Bayernbilder und volkstümliche Unterhaltung“, die heuer im Ameranger Museum zu sehen ist.
Tracht ist mehr als nur Lederhose
„Die Lederhose sei aber nur ein kleiner Teil dessen, was Tracht wirklich ausmache“, betont Alexander Wandinger. "Es ist doch banal, die Lederhose als Synonym für Tracht zu setzen. Bei der Tracht geht es um Kleidungskultur und nicht darum, dass wir uns auf die Schenkel klopfen." Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Zeit der Romantik, wurde die Lederhose zur Nationalkleidung stilisiert. Ausgelöst von den Reisenden, die die ländlichen Gebiet Bayerns entdeckt haben. Auch die Wittelsbacher haben diesen Trend fleißig unterstützt. Als dann die Fremdenverkehrsvereine mehr Gewicht bekommen haben, wurde das Lederhosen-Image mehr und mehr durchgesetzt. "Irgendwann haben dann die Leute selbst begonnen, zu glauben, dass sie in der Lederhose geboren wurden." Diesem aufoktroyierten Image will der Trachtenforscher entgegen wirken.
Pressemitteilung BHM Amerang