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Feuerwehr-Großeinsatz in Schnaitsee: Wie ein Kind das Restaurant „Ägäis“ gerettet hat

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Von: Winfried Weithofer, Heike Duczek

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Kam mit dem Schrecken davon: der Schnaitseer Wirt.
Kam mit dem Schrecken davon: der Schnaitseer Wirt. © Unterforsthuber

Aufmerksame Passanten können wichtige Helfer von Polizei und Feuerwehr sein. Beim Großeinsatz der Feuerwehren beim Schnaitseer Wirt haben ganz besondere Zeugen nicht weggeschaut.

Schnaitsee - Passiert ist nicht viel, doch es hätte auch schlimm ausgehen können, beispielsweise hätte jemand bei der starken Rauchentwicklung beim Schnaitseer Wirt „Ägäis“ verletzt werden können. Dass es nicht dazu kam, haben die Wirtsleute auch aufmerksamen Mitbürgern zu verdanken: Ein Kind rief die 112 an. Es hatte von der Straße aus auf dem Dach eines Gebäudes gleich neben der Gaststätte eine starke Rauchentwicklung bemerkt, berichtet Wirtin Liliana Goupos. Sie selbst sei zu dem Zeitpunkt der Alarmierung nicht vor Ort gewesen, habe aber schnell erfahren, dass es sich um keinen Brand gehandelt habe, sondern nur um eine Verdampfung eines im Keller ausgetretenen Kältemittels.

Alois Pichler, Vereinsvorsitzender von der Feuerwehr Schnaitsee, bestätigt auf Anfrage: „So viel war nicht.“ Vor Ort habe sich herausgestellt, dass Kältemittel aus der Kühlanlage ausgetreten sei, weshalb es eine massive Rauchentwicklung gegeben habe. Die Feuerwehr habe die Küche des Restaurants belüftet. Verletzt wurde niemand, bestätigte auch die Polizeiinspektion Trostberg. Auch der Sachschaden habe sich in Grenzen gehalten. Lediglich die Kühlanlage weise einige Schäden auf, so Pichler, der selber im Einsatz war.

Viele besorgte Anrufe

Trotzdem hat der Vorfall für viel Aufsehen gesorgt. 30 Kräfte waren vor Ort, die Feuerwehren Albertaich, Waldhausen, Kirchensur, Ellsbeth, Traunstein, Obing, Wasserburg, Trostberg und Kirchstätt rückten aus. Atemschutzträger aus Schnaitsee hatten die Lage jedoch schnell im Griff, die umliegenden Wehren konnten zum großen Teils auf der Anfahrt wieder umdrehen.

Die Wirtin hat trotzdem viele besorgte Anrufe erhalten. Der abendliche Betrieb in der Taverne „Ägäis“, wo am Mittwochabend trotz des Einsatzes Gäste bewirtet werden konnten, war durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. An der Theke und den Tischen war der Großeinsatz aber das Gesprächsthema Nummer eins. Eine Meldung machte schnell die Runde. Kinder hätten den Notruf getätigt. Die Integrierte Leitstelle in Traunstein bestätigt auf Nachfrage, dass dies stimmt. Das Alter könne aufgrund der Stimme auf dem Tonband leider nicht abgeschätzt werden. Erst zum Schluss des Telefongesprächs sei dieses von einer hinzugerufenen Frau weitergeführt worden.

„Sehr löblich“, nennt der stellvertretende Leiter der Leitstelle, Gerhard Jäkel, die Reaktion. Wenn Kinder oder Jugendliche einen Notruf absetzen würden, sei das ein vorbildliches Verhalten. „Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Kinder alleine an einem Notfallort befinden oder der Erwachsene diesen Notruf (auch aus medizinischen Gründen) nicht mehr absetzen kann“, berichtet Jäkel. Gerade bei möglichen Bränden stehe und falle ein erfolgreicher Einsatz mit der schnellen Notrufmeldung, sagt der Leiter der Leitstelle, Josef Gschwendner.

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