21-facher Mordversuch in Wuppertal: Mieter gesteht Auslösen von Explosion

Fast 30 Menschen verloren durch die verheerende Explosion ihr Zuhause, vier Nachbarn wurden sogar verletzt. Nun gesteht ein Mieter die Tat.
Update vom 30. Januar 2019:
Nach der verheerenden Explosion und dem Einsturz eines Wohnhauses in Wuppertal hat einer der Mieter die Tat gestanden. Er habe sich umbringen wollen und dazu die Gasleitung geöffnet, sagte der 54-Jährige beim Prozessauftakt am Mittwoch. Er ist wegen 21-fachen Mordversuchs angeklagt. „Ich bitte alle Bewohner um Verzeihung. Ich weiß, dass ich die Verantwortung trage. Ich habe das nicht gewollt.“
Die Wucht der Explosion hatte einen Bewohner auf die Straße geschleudert. Er schwebte in Lebensgefahr und ist seitdem ein Pflegefall. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Explosion heimtückisch und gemeingefährlich verursacht zu haben. Insgesamt rund 30 Menschen, darunter auch kleine Kinder und Jugendliche, hatten in der Nacht zum 24. Juni 2018 auf einen Schlag ihr Zuhause verloren.
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Explosion in Wuppertal: Verdächtiger Mieter im Koma
Wuppertal - Nach der verheerenden Explosion in einem Wuppertaler Wohnhaus liegt der schwer verletzte mutmaßliche Verursacher im Koma. „Deswegen konnte er noch nicht vernommen werden“, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Dienstag. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 54-jährige Mieter die Gasinstallation in seiner Wohnung absichtlich manipuliert hat, um sich das Leben zu nehmen. „Die Hinweise darauf verdichten sich. Wir haben bislang auch nichts entdeckt, das dem entgegensteht.“
Gegen den Mann wird wegen mehrfachen versuchten Mordes ermittelt. Die Ermittler der Mordkommission und ein Sachverständiger hatten in dem völlig zerstörten Gebäude Hinweise auf eine Manipulation an der Gasinstallation entdeckt. Sie suchten am Dienstag nach Filmaufnahmen, die unmittelbar nach der Explosion und vor dem Eintreffen der Rettungskräfte an der Unglücksstelle entstanden.
Gegen den Mann wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt
Außer dem 54-Jährigen wurden noch vier Nachbarn verletzt. Rund 30 Menschen hatten in der Nacht zum Sonntag auf einen Schlag ihr Zuhause verloren. Nach ersten Einschätzungen der Polizei soll der 54-Jährige private Probleme gehabt und in der Vergangenheit bereits angekündigt haben, nicht mehr leben zu wollen. Er sei deswegen in ärztlicher Behandlung gewesen.
Die Explosion hatte die Wohnstraße in der Nacht zum Sonntag kurz vor Mitternacht erschüttert. Das Haus stürzte teilweise ein. Die Reste wurden abgerissen. Bei der Explosion war vermutlich auch die Hauptgasleitung im Untergrund vor dem Haus beschädigt worden.
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dpa