„Geht von Monat zu Monat zurück“
Hospitalisierungsrate neuer Corona-Schlüsselwert: DIVI-Chef „zutiefst beunruhigt“ wegen Personal-Situation
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Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus steigen wieder stetig. Auf den Intensivstationen sieht der Chef des Intensivregisters nun einen Trend, der ihn „zutiefst beunruhigt“.
Köln - Seit Beginn der Coronavirus*-Pandemie warnen die Mitarbeiter des Intensivbettenregisters immer wieder bei steigenden Corona-Zahlen. Eine steigende Belegungszahl und Überlastung der Intensivbetten könnte drohen. Aktuell beunruhigt den DIVI-Chef jedoch ein anderer Trend „zutiefst“. Die Betten werden aus einem anderen Grund immer knapper.
Corona-Lage in Deutschland: DIVI-Chef über Lage auf Intensivstationen „zutiefst beunruhigt“
„Ein Trend aus dem Intensivregister der zutiefst beunruhigt“, twitterte Christian Karagiannidis, Leiter der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin am Mittwoch (25.8). „Die Zahl der betreibbaren Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit geht von Monat zu Monat zurück auf jetzt etwa 9000.“ Das Hauptproblem sei fehlendes Personal in den Krankenhäusern. „Viele Kliniken melden uns Personalprobleme. Das Personal ist müde und wird weniger“, schreibt Karagiannidis.
Auch die Grafiken, die der DIVI-Chef teilt, zeigen deutlich: Fehlendes oder ausfallendes Personal ist bereits seit Anfang der Pandemie ein Hauptgrund für Betriebseinschränkungen. Deutlicher zeigt sich der Trend jedoch seit Ende 2020. Immer wieder wurde zudem gewarnt, dass die Anzahl der Intensivbetten alleine nicht ausschlaggebend sei, solange das Personal fehle.
Derzeit befinden sich laut RKI*-Bericht 805 Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung (Stand: 24.8, 12.15 Uhr). Das sind 30 Patienten mehr als am Vortag. Der Anteil an Corona-Fällen auf Intensivstation liegt derzeit bei 3,6 %.
Corona-Lage in Deutschland: Hospitalisierungsrate soll Inzidenz ablösen
Die Hospitalisierungsrate ist aktuell eine weit diskutierte Kennzahl. Laut einem Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz könnte sie die Inzidenz als Maßzahl ersetzen. Dabei misst die Hospitalisierungsrate die Krankenhaus-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Derzeit liegt sie bei 1,38*.
Die aktuellen 7-Tage-Inzidenzen* der Bundesländer liegen derzeit wie folgt:
Bundesland | 7-Tage-Inzidenz |
Baden-Württemberg | 52,6 |
Bayern | 49,6 |
Berlin | 67,3 |
Brandenburg | 23,4 |
Bremen | 59,9 |
Hamburg | 68,2 |
Hessen | 60,6 |
Mecklenburg-Vorpommern | 26,4 |
Niedersachsen | 43,6 |
Nordrhein-Westfalen | 114,3 |
Rheinland-Pfalz | 53,8 |
Saarland | 71,4 |
Sachsen | 16,2 |
Sachsen-Anhalt | 14,6 |
Schleswig-Holstein | 48,9 |
Thüringen | 14,7 |
Deutschlandweit liegt die Inzidenz (Stand: 25.8, 0.00 Uhr) bei 61,3. (chd) *Merkur.de ist Teil von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Fabian Strauch/dpa