Bayern sind die deutschen Weihnachtsmarkt-Könige

Berlin - In keinem anderen Land der Welt haben Weihnachtsmärkte eine so große Bedeutung wie in Deutschland. Aber warum entwickeln diese eine so hohe Anziehungskraft?
Allein in diesem Jahr werden in Deutschland 270 Millionen Besucher sowie Gesamteinnahmen von 2,5 Milliarden Euro erwartet. Das ist deutlich mehr als in Frankreich (826 Millionen Euro), Großbritannien (384 Millionen Euro) und den USA (352 Millionen Euro), die auf den folgenden Plätzen liegen.
Das ergab eine internationale Studie von deals.com in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research. In einer weiteren bevölkerungsrepräsentativen Studie hat man herausgefunden, dass 93 Prozent der Deutschen dieses Jahr auf einen Weihnachtsmarkt gehen wollen – und dabei durchschnittlich drei Besuche planen.
Die festliche Einstimmung bei Schlemmerspaß und Einkaufsbummel lassen sie sich einiges kosten: Durchschnittlich 72,80 Euro plant jeder in der kommenden Weihnachtssaison für sich, Freunde und Familie auf den Märkten auszugeben – mit 105 Euro am meisten in Bayern, in Sachsen hingegen weniger als halb so viel (52 Euro). Generell geben Marktbesucher aus den alten Bundesländern deutlich mehr aus als jene in den neuen (76 Euro vs. 58 Euro).
Schlemmen statt Shoppen: Zwei Drittel kommen wegen des Glühweins
Die meisten Ausgaben auf Weihnachtsmärkten entfallen auf Essen und Trinken: Vier von fünf Deutschen genießen gerne das kulinarische Angebot, und zwei Drittel wärmen sich am Glühwein. Für weihnachtliche Besorgungen bleibt dabei weniger als der Hälfte der Besucher Geld übrig – wobei vor allem Frauen gerne bei festlichen Dekoartikeln (52 Prozent) und Weihnachtsgeschenken (36 Prozent) zugreifen. Männer nutzen den Weihnachtsmarkt für andere Zwecke: Glühwein (67 Prozent) und andere alkoholische Getränke (25 Prozent) haben für Herren die größte Anziehungskraft auf Weihnachtsmärkten. 14 Prozent der Besucher geben Geld an Fahrgeschäften und Schießbuden aus, wobei diese im Westen wesentlich weniger gefragt sind als im Osten (12 Prozent vs. 25 Prozent) – dort haben die Märkte eher einen Rummelcharakter.
Wofür Deutsche auf Weihnachtsmärkten Geld ausgeben
1. Essen (außer Süßigkeiten) 79%
2. Glühwein 64%
3. Süßigkeiten 57%
4. Dekoartikel (z.B. Gestecke, Kerzen, Weihnachtsschmuck) 44%
5. Weihnachtsgeschenke (außer Dekoartikel) 31%
6. Alkoholfreie Getränke 30%
7. Alkoholische Getränke (außer Glühwein) 17%
8. Fahrgeschäfte, Schießbuden etc. 14%
9. Kleidung & Schmuck (außer Weihnachtsschmuck) 11%
10. Gar nichts 1%
Hohe Preise versalzen die Festtagsstimmung – Eintritt für Weihnachtsmärkte unerwünscht
60 Prozent der Deutschen würden gerne noch häufiger auf Weihnachtsmärkte gehen, doch die hohen Preise vor Ort machen ihnen einen Strich durch die Rechnung. Vor allem drei Viertel der 16- bis 29-Jährigen verzichten aus finanziellen Gründen auf häufigere Besuche. Kein Wunder, dass sich in einem Punkt fast alle einig sind: Eintritt hat auf Weihnachtsmärkten nichts verloren – neun von zehn Deutschen lehnen dies als unpassend ab.
Alle Ergebnisse der Studie sind hier zu sehen: http://www.deals.com/umfragen/weihnachtsmarkt-2014