Bayer feiert seinen Leichenschmaus - während er noch lebt

Hans Urban hat eine ungewöhnliche Party veranstaltet. Er feierte seinen Leichenschmaus - zu Lebzeiten. Und sogar die nächste Feier hat der 77-Jährige schon ins Auge gefasst.
- Hans Urban feierte zu Lebzeiten seinen Leichenschmaus.
- Rund 50 Bekannte kamen zur Feier.
- Der 77-Jährige plant bereits die nächste Party.
Ederheim - Hans Urban hat etwas miterlebt, was wohl sonst niemand miterlebt hat: seinen eigenen Leichenschmaus. Der Grund: Er hat ihn schlichtweg vorverlegt und einfach schon zu seinen Lebzeiten veranstaltet.
Die Idee kam ihm, da es bei ihm keine Beerdigung geben wird. Er will seinen Körper nach seinem Tod der Wissenschaft spenden. „Um dem Nichts vorzubeugen, sehe ich eine Lebensfeier vor“, schrieb er in seiner Einladung.
77-Jähriger lädt zu Leichenschmaus ein: Zahlreiche Bekannte und Nachbarn kommen
Am 6. Oktober war es dann soweit: Hans Urban rief, rund 50 Bekannte und Nachbarn kamen. Begonnen hat die Zeremonie mit der Rede eines ehemaligen Pfarrers. Dabei zeichnete der Prediger den Lebensweg des 77-Jährigen nach.
Mit vier Geschwistern wuchs Hans Urban auf einem Bauernhof auf, er war der jüngste. Als Landwirt mit Meistertitel war er zunächst Vorsteher auf Betrieben, dann machte er sich im Futtermittelhandel selbstständig. Schließlich folgte er einem inneren Ruf und studierte mit 38 Jahren Theologie. Mit 45 wurde er schließlich Priester und arbeitete in Gemeinden, einem Behindertenwerk, einer Wallfahrtsstätte und mit Obdachlosen.
Hans Urban (77) studiert Theologie - doch sein Glaube verändert sich
Mittlerweile lehnt er die christliche Theologie ab. „Früher war ich streng katholisch“, erzählt er. Heute glaubt er an etwas anderes: „Durch die fernöstliche Mystik wurde ich froher und empfinde größere Freiheit“, so Hans Urban weiter.
Nachdem der Pfarrer mit seiner Ansprache fertig war, richtete auch der 77-Jährige ein paar Worte an seine Gäste. Er erzählte, dass das Besondere an dieser Feier für ihn war, dass er bei seiner „Beerdigung“ und dem anschließenden „Leichenschmaus“ dabei sein konnte. „Von so einer Idee habe ich noch nie gehört. Damit beleuchtete ich das Tabuthema Tod, mit Witz gemischt“, sagte er.
Kaffee, Kuchen und ein Essen, für alles hatte Hans Urban gesorgt. Und seine Gäste blieben, es kamen sogar noch einige dazu - und das, obwohl das Wetter nicht besonders gemütlich war. Es war nass, doch die Besucher sahen sich im Gelände um, wo Gemüse und Blumen wachsen. Hans Urban wohnt in einem Holzhäuschen, allein, als Halbeinsiedler. Das Haus befindet sich auf halber Höhe des Abfalls zum Rieskessel, man kann dort bis zu 40 Kilometer weit sehen.
77-Jähriger veranstaltet Leichenschmaus zu Lebzeiten: Nächste Feier bereits in Planung
Mit der einen Feier soll es für Hans Urban aber noch nicht getan sein. „Die nächste Lebensfeier mit denen, die aus terminlichen Gründen oder des Wetters wegen nicht kamen und mit neuen Bekannten, wird es im Mai geben, wenn es bis dahin mich noch gibt.“ Aktuell geht es dem 77-Jährigen gut, er ist gesund. Hat er denn trotzdem Angst vor dem Tod? „Aus der Distanz empfinde ich keine Angst hinsichtlich des Todes. Ich glaube, dass das Leben nicht stirbt, dass der Tod das Gute vollende, bei allen, dass es Satan und Hölle nicht gibt.“
Eine Feier, die auch nicht viele schaffen, erlebte ein Paar aus Wolfratshausen. Die beiden 80- und 85-Jährigen feierten Diamantene Hochzeit. Sie hatten sich damals auf ungewöhnliche Weise kennengelernt. (Merkur.de*) Keine gewöhnliche Hochzeit feierte auch eine Frau aus Bad Tölz. Sie heiratete ihren Freund Rasika Appuwahandi auf Sri Lanka - auf traditionell-buddhistische Art und Weise. (Merkur.de*)
Folgenschwerer Fehler in Starnberg: Im Rahmen des Starnberger Einheimischenmodells „Am Wiesengrund“ wurden Familien bereits Zusagen gemacht - ihnen droht jetzt ein Albtraum.
Im bayerischen Fürstenfeldbruck reißt ein Hund ein Kaninchen. Die todtraurige Besitzerin (5) ist untröstlich - und startet einen Aufruf.*
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.