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Vermisster Patient liegt drei Wochen tot in Gebüsch vor Klinik

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Von: Martina Hunger

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Hildesheim/Niedersachsen - Drei Wochen suchten Polizei und Mitarbeiter nach einem vermissten Krankenhauspatienten. Ohne Erfolg. Jetzt wurde er zufällig gefunden.

Fast drei Wochen lang hat ein vermisster Krankenhauspatient in Hildesheim tot in einem Gebüsch vor seinem Zimmer gelegen. Erst als eine Klinik-Mitarbeiterin das Zimmerfenster im dritten Obergeschoss zum Lüften öffnete, fiel ihr der tote Patient zufällig in einem Gebüsch auf, teilte die Polizei am Montag mit. Wie die Preußische Allgemeine Zeitung (PAZ) berichtet, sind die Fenster in diesen Räumen teilweise offenbar mit Milchglasfolie beklebt; darum sei der leblose Körper zunächst nicht entdeckt worden.

Der 67-Jährige war in der Nacht zum 2. Januar vermisst gemeldet worden. Noch in der Nacht sind laut Bericht der PAZ alle Räume - teilweise auch mehrfach - des Krankenhauses durchsucht worden, jedoch ohne Erfolg. Für die Suche auf dem Außengelände sei die Polizei zuständig gewesen. Diese suchte unter anderem mit einem Hubschrauber und einem Personenspürhund den orientierungslosen Patienten unter anderem auf dem Klinikgelände, hatte ihn aber nicht gefunden. Ein Spürhund hatte im Eingangsbereich des Krankenhauses die Fährte des Vermissten aufgenommen und diese bis ans Ufer des Kalenberger Grabens verfolgt, so der Bericht weiter. Sowohl Polizeitaucher als auch ein eingesetztes Sonargerät fanden keinen Leichnam. 

Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod des Mannes haben sich laut Polizei nicht ergeben. Seinen Verletzungen nach zu urteilen starb der Mann durch den Sturz. Darum sei auch keine Obduktion des Leichnams geplant. Das Krankenhaus hat nun Änderungen angekündigt: „Wir werden die Fenster in allen Räumen so umrüsten, dass sie nur noch auf Kipp zu öffnen sind.“

mh

Berichterstattung bei Suizid 

Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de.

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