Rocker-Präsident verpfeift Komplizen

Duisburg - Rocker verraten keine Rocker: Jahrelang hat der Präsident des Motorrad-Clubs Satudarah nach diesem Ehrenkodex gelebt. Jetzt brach er die eiserne Regel. Als erster Rocker-Chef überhaupt.
Vor dem Landgericht Duisburg gab der Angeklagte am Dienstag umfangreiche Drogen- und Waffengeschäfte zu. Dabei wurde bekannt, dass er schon nach seiner Festnahme im April 2013 bei der Polizei detaillierte Angaben gemacht und zahlreiche Komplizen verraten hatte. Für die ermittelnden Beamten war die Kooperationsbereitschaft des 38-Jährigen einträglich wie der berühmte Sechser im Lotto. Mit den Aussagen konnten mehrere weitere Verfahren angestoßen werden.
Der Angeklagte hatte nach eigenen Worten keine andere Wahl. Als er von einer lebensgefährlichen Erkrankung seines Sohnes erfahren habe, habe er den Entschluss gefasst, aus dem Milieu auszusteigen. „Ich will nicht mehr Mitglied eines Motorrad-Clubs sein.“ Um seine Strafe so gering wie möglich zu halten, erklärte er sich zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit. Er verriet Drogen-Lieferwege, Waffenquellen und nannte die Namen von Hintermännern.
dpa