1. chiemgau24-de
  2. Deutschland

Wetter wird zur Achterbahnfahrt in Deutschland: Sturm und Schnee kommen

Erstellt:

Von: Martina Lippl, Alina Schröder

Kommentare

Extremes Wetter in Deutschland: Schnee, Sturm und Regen haben die Mitte und den Norden Deutschlands im Griff. Im Süden herrschen Frühlings-Temperaturen. Der News-Ticker.

Update vom 9. März, 10.22 Uhr: Das Wetter ist in Deutschland aktuell sehr unbeständig. Während im Norden teils Dauerfrost herrscht und in der Mitte des Landes eine Menge Schnee vom Himmel kam, wurden im Südwesten am Mittwoch (8. März) teils Temperaturen von 15 Grad gemessen. Das soll die nächsten Tage auch so bleiben: In der Mitte und im Norden eher winterlich, im Süden frühlingshaft. Prognosen von wetter.net zeigen eine totale Achterbahnfahrt der Temperaturen, hinzu kommen ab Freitag (10. März) starke Sturmböen.

„Der März hält sich in diesem Jahr für den April. Er ist launisch und sehr wechselhaft. Mal schneit es, mal werden 15 Grad und mehr erreicht“, sagte Wetter-Experte Dominik Jung wetter.net. Das sei typisch für die Übergangsphase von Winter in den Sommer. „Überraschend und ungewöhnlich ist die aktuelle Wetterlage keinesfalls“, so Jung.

Im Norden und der Mitte Deutschlands ist der Winter eingekehrt. Im Süden herrschen hingegen Frühlingstemperaturen.
Im Norden und der Mitte Deutschlands ist der Winter eingekehrt. Im Süden herrschen hingegen Frühlingstemperaturen. © Montage: merkur.de/Imago

Wetter-Chaos in Deutschland: DWD spricht Sturmwarnung aus

Update vom 9. März, 6.42 Uhr: Nach einer stürmischen Nacht gibt es auch am Donnerstagmorgen noch einige Unwetterwarnungen der Stufe 3 im Süden Deutschlands. Der DWD spricht von „orkanartige Böen“, die sowohl in den Hochlagen des Schwarzwaldes als auch in den Alpen auftreten. Es komme zudem zu „Sturm- und Windböen in der südlichen Hälfte“, heißt es. Mit Schneefall muss in Westfalen, dem südlichen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg gerechnet werden. Außerdem gibt es starke Gewitter im Süden von Bayern und Baden-Württemberg.

Wetter in Deutschland: Stürmisch im Süden, teils mit orkanartigen Böen

Update vom 8. März, 19.43 Uhr: Im Süden Deutschlands wird es stürmisch. Vor allem für die Alpenregion und in den Hochlagen des Schwarzwaldes kann es zu orkanartigen Böen kommen, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Hier gilt die Warnstufe 3 der amtlichen Unwetterwarnung. Der DWD rät davon ab, sich in diesen Regionen im Freien aufzuhalten.

Auch in Rheinland-Pfalz, Thüringen, dem Saarland und Südhessen kann heftiger Wind auftreten. Außerdem warnt der DWD vor weiterem Schneefall und Glätte.

Update vom 8. März, 17.14 Uhr: Schnee, Schneeregen und Sturm - die Wetterlage in Deutschland ist turbulent. Eine Luftmassengrenze liegt derzeit über der Mitte Deutschlands. Das sorgt für extreme Wetterunterschiede im Norden und Süden. Die Grenze verlagert sich aber langsam Richtung Norden. Das ist weiter tückisch: Wo die kalte Polarluft auf die milde feuchte Luft aus Südwesteuropa trifft, kommt es zu teils ergiebigen Niederschlägen.

Schnee und kräftiger Regen: Wetter in Deutschland bleibt turbulent

Schnee (bis zu 5 Zentimeter) erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) laut einer aktuellen Prognose am Mittwochabend bis Donnerstagfrüh in einem Streifen von Westfalen über Südniedersachsen, Sachen-Anhalt bis nach Berlin und Brandenburg.

Im Harz warnen die DWD-Wetterexperten mit Neuschneemengen bis 10 Zentimeter. In Mittel- und Nordhessen sind, laut DWD, in tiefen Lagen 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee möglich. Nach und nach nimmt der Regen zu. In den Mittelgebirgen setzt „markanter Dauerregen“ und Tauwetter ein.

Unwetter in Deutschland: Der DWD warnt vor intensiven Schneefällen, Sturm und Dauerregen.
Unwetter in Deutschland: Der DWD warnt vor intensiven Schneefällen, Sturm und Dauerregen. © Thomas Frey/dpa/DWD

Im Schwarzwald und Odenwald, Pfälzer Wald setzt Dauerregen ein. Regenmengen von 30 Liter pro Quadratmeter, in den Staulagen bis 50 Liter pro Quadratmeter sind möglich. Dazu stürmt es. In den Hochlagen besteht eine Unwetterwarnung vor Orkanböen (bis 130 km/h). Auch in den Hochlagen der Alpen gilt Alarmstufe Rot.

Zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen: Polizei in der Eifel und Aachen hat zu tun

Update vom 8. März, 14.03 Uhr: Schnee und Glätte machen Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Die Straßen sind extrem glatt. Dutzende Unfälle meldet die Polizei aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Schleswig-Holstein.

Mehr als hundert witterungsbedingte Verkehrsunfälle sind allein in Aachen (NRW) laut Polizei registriert worden (Stand: 12.30 Uhr). In den meisten Fällen blieb es bei Blechschäden, doch es gibt auch Verletzte.

In der Eifel (Rheinland-Pfalz) ist der Winterdienst im Dauereinsatz. Sechs Schulkinder wurden bei einem Unfall leicht verletzt, berichtet die Polizei Trier. Ein Fahrer eines Kastenwagens hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist frontal in den Kleinbus auf der Gegenfahrbahn gekracht. Beide Fahrer mussten zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht werden. Bis zu 10 Zentimeter Neuschnee sind über 400 Meter gefallen. In Staulagen lokal bis zu 20 Zentimeter, teilt der DWD mit.

Wintereinbruch im Siegerland, die L533 (Achenbacher Strasse) zwischen Siegen-Achenbach und Siegen-Gosenbach Winter
Wintereinbruch in Deutschland: Schnee bis in tiefe Lagen. Der DWD hat eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben. © IMAGO/Rene Traut

In Schleswig-Holstein verunglückten mehrere Autos und Lastwagen. Ein Milchtransporter rutschte Mittwochfrüh bei Dellstedt in einen Straßengraben und verlor einen Teil seiner Milchladung. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Die Bergungsarbeiten werden bis in die Abendstunden andauern.

In Hessen meldete die Polizei in der Nacht vom Mittwoch mehrere Unfälle auf schneeglatten Fahrbahnen, die meistens glimpflich ausgingen. Im Werra-Meißner-Kreis habe der einsetzende Schneefall, laut der Polizei Nordhessen, keine größeren Auswirkungen auf den Straßenverkehr und die Anzahl der Verkehrsunfälle gehabt, So kam eine 19-Jährige mit ihrem Wagen beim Abbiegen ins Rutschen und kollidierte mit einem Verkehrszeichen. Ein 52-Jähriger rutschte in der Nacht in einen Straßengraben, ebenso erging es einem weiteren Autofahrer am Mittwochmorgen.

Alarmstufe Rot – Unwetter in Deutschland: Der Wetterdienst warnt vor Schnee, Sturmböen und Glätte

Update vom 8. März, 11.40 Uhr: Alarmstufe Rot! Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Orkanböen (bis 110 km/h) in Lagen über 1000 Metern vor allem in Bayern und Baden-Württemberg.

Im Schwarzwald können von bis zu 130 Kilometern pro Stunde erreichen, teilte der DWD im Warnlagebericht für Baden-Württemberg mit. Der Wind frischt demnach am Mittwoch in der Südhälfte des Landes auf. Diese Kreise sind aktuell (Stand: 8. März, 10.54 Uhr) von der Unwetterwarnung betroffen.

Wintereinbruch in Deutschland: Besondere Wetterlage sorgt für kräftige Schnee und Schneeregenfälle

Erstmeldung vom 8. März 2023

Offenbach – In der Nacht auf Mittwoch (8. März) hat es im Westen Deutschlands schon kräftig geschneit. In Nordrhein-Westfalen und Hessen sorgte der Wintereinbruch für zahlreiche Unfälle. Lastwagen blieben auf den glatten Straßen hängen. Mehr als 10 Zentimeter Neuschnee verursachten auf der A44 in Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner-Kreis) massive Probleme. Die Polizei sperrte Auf- und Abfahrt komplett ab. Im Westen ist am Mittwoch weiter mit Schneeregen und Schneefällen zu rechnen. Die breiten sich im Tagesverlauf weiter nach Osten aus.

Starkregen und Schnee: Luftmassengrenze sorgt für extremes Wetter in Deutschland

Für den Märzwinter ist eine sogenannte Luftmassengrenze verantwortlich. Diese Luftmassengrenze liegt über der Mitte Deutschlands. „Auf ihrer Nordseite liegt Meeresluft polaren Ursprungs, in der sich das Wetter beruhigt. In den Süden wird dagegen immer mildere und feuchte Atlantikluft gelenkt und es kommt zu teils ergiebigen Niederschlägen“, erklärt der DWD.

Besonders in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen schneit es kräftig bis in tiefe Lagen. Im Süden breitet sich dagegen milde Luft aus. Der DWD warnt vor Wind und Sturm. In tiefen Lagen ist mit starken bis stürmische Böen (7 bis 8 Bft) zu rechnen. Im Bergland Sturmböen (9 Bft). In exponierten Berglagen schwere Sturmböen bis Orkanböen (10 bis 12 Bft).

ter in Deutschland: Luftmassengrenze trennt die kalte Luft im Norden von milderer Luft im Süden, wie die DWD-Grafik zeigt.
Wetter in Deutschland: Luftmassengrenze trennt die kalte Luft im Norden von milderer Luft im Süden, wie die DWD-Grafik zeigt. ©  Screenshot Twitter/DWD

Aktuelles Wetter: Typischer Märzwinter in Deutschland?

Die Wetterlage ist für den März „total typisch“, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met in einer Pressemitteilung mit. Der März sei wie der April ein Übergangsmonat. Es gehe vom Winter in den Sommer über. „Dabei liegen sich die alten kalten Winterluftmassen und die schon recht warmen sommerlichen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum sehr oft direkt gegenüber. Das erleben wir in diesen Tagen bestens.“ (ml)

Auch interessant

Kommentare