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Trotz Fußfessel: Mann würgte Rentnerin fast tot

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Göttingen - In Niedersachsen hat ein Mann eine Rentnerin fast zu Tode gewürgt. Bei der Suche nach dem Täter hatte die Polizei außergewöhnliche, technische Hilfe.

Die Polizei hat einen 32-jährigen Fußfessel-Träger in Niedersachsen nach einem versuchten Mord festgenommen. Der Mann soll zusammen mit einem Komplizen am Wochenende eine Seniorin in Hannoversch Münden überfallen haben. Er konnte nach Polizeiangaben überführt werden, weil er eine Fußfessel trug. Bei der Auswertung der Überwachungsdaten der Fessel wurde festgestellt, dass sich der Drogenabhängige zur Tatzeit am Haus der Frau aufgehalten habe, sagten die Ermittler am Freitag in Göttingen.

Das 72 Jahre alte Opfer wurde von dem Komplizen des Mannes bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt, ist aber nicht mehr in Lebensgefahr. Der Göttinger Polizeipräsident Robert Kruse sagte: „Die Fußfessel ist kein Allheilmittel, aber sie war sehr hilfreich beim Aufklären dieser schlimmen und schweren Straftat.“

Auf die Spur gekommen seien die Beamten dem Mann durch Routine-Ermittlungen. Dabei wurde festgestellt, dass der 32-Jährige das Haus der Frau gekannt habe, weil er dort bei einem Umzug geholfen habe. Mit seiner Fußfessel durfte sich der Mann im Raum Göttingen bewegen und den Tatort erreichen, ohne gegen Auflagen zu verstoßen. Der 32-Jährige habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet. Inzwischen sitzt er wegen Raubes in Untersuchungshaft, sein Mittäter wegen versuchten Mordes.

Die Ermittler berichteten, der Drogenabhängige sei seit seinem 16. Lebensjahr kriminell gewesen. Unter anderem sei er wegen zweifachen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden.

Aus dem Justizministerium in Hannover hieß es, das Verbrechen sei keinen Grund, den Einsatz von Fußfesseln als Überwachungsinstrument zu überdenken. „Es stellt sich vor dem Hintergrund des Einzelfalls im Moment nicht die Frage, darüber nachzudenken, wie die gesetzliche Regelung ist“, sagte Ministeriumssprecher Alexander Wiemerslage.

dpa

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