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Eichenprozessionsspinner erobern Stadtparks

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Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner: Die pelzigen Raupen sind gefährlich. © dpa

Braunschweig/Lüneburg - Die giftigen Raupen des Eichenprozessionsspinners sind für Menschen gefährlich. Experten warnen jetzt davor, denn der Nachtschmetterling breitet sich immer mehr aus.

Bereits in zwölf Bundesländern sind die Eichenprozessionsspinner zu finden. Gefährlich sind vor allem die Larven des Schmetterlings. Sie leben von April bis Juni in Eichen und fressen dort die Blätter.

Hinweisschild warnt Spaziergänger vor Eichenprozessionsspinner
Ein gelbes Hinweisschild warnt Spaziergänger vor der Allergiegefahr durch den Eichenprozessionsspinner. Die giftigen Raupen des Eichenprozessionsspinners haben sich in zwölf Bundesländern stark ausgebreitet. © dpa

Ab dem dritten Larvenstadium bilden sich bei dem Eichenprozessionsspinner die sogenannten "Brennhaare". Das dort enthaltene Nesselgift Thaumetopoein gefährdet die menschliche Gesundheit. Bei Kontakt können Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auftreten.

Neben Eichenwäldern sind jetzt zunehmend Eichen in Städten etwa entlang von Alleen, auf Spielplätzen, in öffentlichen Parks und in Naherholungsgebieten von den giftigen Raupen befallen.

Dabei dürfte das verspätete Frühjahr in diesem Jahr kaum Abhilfe schaffen: „Ein langer Winter wie dieser hat die in den vergangenen Jahren erheblich angewachsene Population kaum schädigen können“, sagte eine Sprecherin des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig am Montag.

Die Tiere könnten zur Not bis zu zwei Jahre auf bessere Bedingungen warten. Im Norden verbreiteten sich die Nachtfalter entlang der Elbe Richtung Nordsee, hieß es. „Wir raten zur frühen Bekämpfung“, betonte die JKI-Sprecherin. Das müsse vor dem dritten Larvenstadium geschehen, danach ginge es wegen der giftigen Haare nur noch mit Spezialkräften.

Anders als bei anderen Baumarten hatte der jüngste Waldzustandsbericht bei den Eichen erhebliche Probleme vermeldet. Jede zweite sei krank und das liege an gefräßigen Raupen, hieß es im Februar. Außer durch Eichenwickler und Frostspanner komme es zunehmend auch durch den Eichenprozessionsspinner zu Schäden.

Typische Symptome nach Kontakt

Bei Menschen kann der Kontakt mit den feinen Haaren der Raupen des Eichenprozessionsspinners zu Hautjucken, Atemnot, Augenreizungen oder gar einem allergischen Schock führen.

Bei Kontakt mit den Gifthaaren

Wer mit den Raupenhaaren in Kontakt geraten ist, der sollte möglichst rasch Duschen und die Haare waschen. Auch die Kleidung sollte gewechselt und gewaschen werden. Bei Hautausschlag, Atemnot oder anderen allergischen Reaktionen sollte der Arzt aufgesucht werden. Mehr Infos finden Sie unter www.bmelv.de

dpa

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