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„Was erlaubt die sich denn?“: Netz diskutiert über Ernährungs-Tipps von Tagesmutter

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Von: Bjarne Kommnick

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Eine Frau bittet um Ratschlag im Netz, denn eine Tagesmutter kritisiert die Ernährung ihrer Kinder. Alles im Rahmen oder ist sie zu weit gegangen?

London – Wer Kinder hat, dürfte feststellen, dass nicht alle aus dem näheren Umfeld mit den Erziehungsmethoden der Eltern einverstanden sein werden. Das kann Fluch und Segen zugleich sein: Auf der einen Seite kann diese Form der Kritik an der einen oder anderen Stelle Augen öffnen und das Miteinander verbessern. Auf der anderen Seite ist es möglich, dass sie unnötige Verunsicherung auslöst. Eine Mutter aus Großbritannien steht genau vor diesem Dilemma und bittet im Netz um Hilfe. Ihre Frage schlägt große Wellen.

Websitemumsnet.com
BetreiberMumsnet Limited
HauptsitzLondon
Gründung20. März 2020

Mutter bittet um Ratschlag, weil Tagesmutter Ernährung ihrer Kinder kritisiert

Genauer gesagt handelt es sich hierbei um einen Beitrag auf der Internetseite mumsnet.com, eine Seite „von Eltern für Eltern“, wie die Betreiber selbst ihre Plattform bezeichnen. Die Mutter teilt einen Text, in dem sie das Problem beschreibt. Da sie aus beruflichen Gründen tagsüber nicht auf ihre Kinder aufpassen könne, seien ihre beiden Söhne schon längere Zeit bei einer Tagesmutter, während die Mutter arbeiten geht.

Kleinkind isst.
Kartoffelpüree: Praktisches Essen für Kinder oder Fertigfraß? © IMAGO/Anastasiya Amraeva

Ihr älterer Sohn sei drei Jahre alt und bereits seit dem er ein Jahr alt ist bei der Tagesmutter untergebracht. Ihr jüngerer Sohn sei zehn Monate alt und bereits seit sechs Monaten bei der Tagesmutter. Eigentlich ist die Mutter mit der Arbeit der Tagesmutter äußerst zufrieden: „Was sie für mich geleistet hat, ist unglaublich. Sie war dieses Jahr wie ein Fels in der Brandung für mich“. Doch offensichtlich beruht diese Anerkennung nicht auf Gegenseitigkeit, zumindest nach dem Gefühl der Mutter, denn die Tagesmutter kritisiert das Essen, dass die Eltern ihren Söhnen mitgeben.

„Möchte, dass wir ihm Bananen mitgeben“: Mutter teilt Problem mit Tagesmutter im Netz

Normalerweise geben die Eltern ihren Söhnen immer eine Lunchbox für den Mittag mit, damit die Kosten für die Verpflegung nicht an der Tagesmutter hängen bleiben. Doch die Tagesmutter scheint bei der Ernährung des jüngeren Kindes Probleme zu sehen: „Die Tagesmutter möchte, dass wir ihm eine Banane mitgeben, da sie das Gefühl habe, dass er zu viel Fertigfraß zu sich nehme“.

Das Essen bestehe normalerweise aus einem Püreebeutel, einigen Snacks von „Ellas Kitchen“, einem Hersteller für gesunde Babynahrung, und einem Joghurt. Der Grund dafür sei, dass der Junge noch nicht von der Muttermilch entwöhnt sei und er das Essen bislang noch nicht sonderlich gut aufgenommen hätte. Deshalb hätten die Eltern sich dafür entschieden, ihn mit diesen Produkten an anderes Essen heranzuführen. Am Abend gebe es dann noch eine hausgemachte Mahlzeit.

„Wirklich nur Junk Food“: Netz reagiert auf besorgte Mutter

Die Mutter ergänzt: „Ich fühle mich verurteilt, sie lässt es so klingen, als würden wir ihm eine Flasche Cola mitgeben“. Weiter beschreibt sie, dass sie trotzdem auf den Ratschlag der Tagesmutter gehört hätte und seit dem immer eine Banane mit einpacken würde. Jedoch würde die Banane unberührt seit einer Woche wieder zurückkommen und das Obst nur „zur Show“ dienen.

Dennoch würde die Tagesmutter ihre Kommentare nicht unterlassen, deshalb bittet die Mutter um Rat: „Hat sich unsere Tagesmutter unprofessionell verhalten?“ Ein User steht auf der Seite der Tagesmutter: „Wenn er abends hausgemachtes Essen isst, mach einfach eine Portion extra, die er am nächsten Tag zum Mittagessen einnehmen kann. Diese Beutel und Snacks sind wirklich nur Junk Food“.

„Was erlaubt die sich denn?“: Netz verspottet Tagesmutter für Ernährung-Tipps

Für einen Großteil der Nutzer ist die Tagesmutter jedoch zu weit gegangen: „Was erlaubt die sich denn? Sie soll deine Kinder hüten und nicht deine Erziehung planen“. Auch ein anderer kommentiert: „Dein Kind, deine Regeln, ignoriere die Hinweise deiner Tagesmutter!“. Ein dritter kommentiert: „Es ist nicht die Aufgabe, den Inhalt der Lunchbox zu kritisieren“. Anders als ein Gericht in Italien, das eine Mutter sogar dazu verurteilt hatte, ihrem Kind Fleisch geben zu müssen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Ein anderer kommentiert: „Menschen heutzutage glauben, sie müssen sich überall einmischen. Wieso kann sie nicht einfach ihren Job machen?“. Auch ein anderer User schreibt: „Ich wette, als Nächstes schreibt sie den Eltern vor, was die zu essen haben“. Bei dem einen oder anderen scheint das Problem der Mutter ein echter Triggerpunkt zu sein: „Sie übertreibt massiv, sie soll die Klappe halten und ihren verdammten Job machen. Das bedeutet ihm das Mittagessen geben, das du ihm besorgt hast. Was für eine absolute Frechheit“.

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