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Häufiger Irrglaube: Diese 8 Lebensmittel sind oft nicht vegan

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Von: Amy Walker

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Wer vegan leben möchte, sollte vorher recherchieren, was alles nicht mehr in den Warenkorb gehört. Denn in vielen Lebensmitteln verstecken sich tierische Produkte, die nicht immer gelistet werden müssen.

Stuttgart - Vegan leben bedeutet, keine tierischen Produkte mehr zu sich nehmen. Also: Kein Fleisch oder Käse, keine Milch, keine Eier, und auch keinen Honig. Für die meisten Lebensmittel ist es ein Leichtes, herauszufinden, ob sie vegan sind. Oder? Tatsächlich ist die Kennzeichnung vieler tierischer Produkte in Lebensmitteln nicht Pflicht. Und die Aufkleber, auf denen „vegetarisch“ oder „vegan“ steht, sind freiwillig. Wir klären hier also auf, bei welchen vermeintlich veganen Produkten Vorsicht geboten ist.

1. Veganer sollten nur italienische Nudeln kaufen

Nudeln sind nicht automatisch vegan, da in einigen Nudelprodukten Ei ist. Das ist aber nicht die Regel und die gute Nachricht für Veganer ist: Ei muss immer in der Zutatenliste aufgeführt sein. Ein Tipp aus einem Bericht von Öko-Test lautet: Veganer sollten sich am besten immer an italienische Nudeln halten, da diese nur aus Hartweizengrieß und Wasser bestehen.

2. Ausgekochte Tierknochen in den Gummibärchen

Wer sich schon mal gewundert hat, warum manche Gummibärchen im Supermarkt als „vegan“ verkauft werden, bekommt hier Klarheit: Viele Gummibärchen enthalten Gelatine, das nicht vegan ist – und auch für viele Vegetarier tabu ist. Gelatine entsteht durch das Auskochen tierischer Knochen, um das darin enthaltene Kollagen zu bekommen. Gelatine muss aber in der Zutatenliste aufgeführt werden. Oder, wie eingangs bereits beschrieben, man hält sich an Produkte mit dem V-Label, die dann garantiert keine tierische Gelatine verwenden.

3. Müsli enthält auch oft Gelatine

Auch im Müsli wird häufig Gelatine verwendet. Hier dient sie als Bindemittel, die Zucker an die Haferflocken kleben lassen soll. In diesem Fall muss Gelatine selbstverständlich ebenfalls gelistet werden, darauf sollten Veganer also immer achten.

Himbeer-Götterspeise in einem Glas
Gelatine wird aus tierischen Produkten hergestellt. Es gibt auch vegetarische Alternativen. © Christin Klose/dpa-tmn

4. Brot und Brötchen enthalten die kryptische Zutat „E920“

Die meisten Brote und Brötchen bestehen nur aus Mehl, Wasser und Salz – alles durchweg vegan. Trotzdem ist hier Vorsicht geboten. Ein Blick auf die Zutatenliste von vor allem industriell gefertigten Brotwaren verrät, dass darin die Zutat „E920“ steckt. E920 ist das Kürzel für Cystein, eine Zutat, die so nicht aufgelistet werden muss. Cystein wird gewonnen aus den Borsten, Haaren, Krallen oder Federn von Tieren und gibt Backwaren ihren luftig-lockeren Charakter. Öko-Test rät Veganern, entweder auf die Bezeichnung E920 zu achten oder Bio-Backwaren zu kaufen, in denen der Einsatz von Cystein verboten ist.

5. Veganer sollten glänzendes Obst meiden

Obst ist nicht immer vegan? Ja, auch bei diesem Lebensmittel muss man aufpassen. Auf den Regalen liegen glänzende Äpfel, Pflaumen oder Birnen, ihr Glanz lädt den Käufer ein, sie einzustecken. Doch genau diese sollten Veganer lieber nicht einpacken, denn der Glanz entsteht durch Bienenwachs oder Schellack. Der Überzug soll nicht nur den Glanz erzeugen, sondern auch eine Austrocknung der Früchte vermeiden. Viele Veganer essen auch keinen Honig und Schellack entsteht aus den Ausscheidungen einer bestimmten Laus. Veganer sollten also Obst vermeiden, das als „gewachst“ gekennzeichnet ist oder die Kürzel E901 oder E904 trägt. Eine Alternative ist sonst, ausschließlich Bio-Obst zu kaufen, da das nicht behandelt werden darf.

Obst
In vielen Lebensmitteln verstecken sich tierische Produkte, die Veganer nicht essen dürfen. © aamulya/IMAGO

Übrigens: Auch Bananen, die nicht gewachst werden, müssen von Veganern unter die Lupe genommen werden. Diese werden nämlich oft mit chitinhaltigen Pflanzenschutzmitteln besprüht. Chitin wird aus Garnelen gewonnen und ist daher für Veganer tabu. Auch hier sollten sie also lieber Bio-Bananen kaufen.

6. Rote Marmeladen und Ketchup werden gefärbt

Ob Erdbeer-, Himbeer- oder Kirschmarmelade: Häufig werden sie im Herstellungsprozess gefärbt, damit sie eine besonders attraktive rote Farbe bekommen. Wer schon mal selbst Marmelade hergestellt hat, weiß, dass die meistens nicht so ein sattes Rot hat. Und auch bei anderen roten Lebensmitteln wird nachgeholfen, wie beim Ketchup, oder sogar in zahlreichen Kosmetika. Die rote Farbe entsteht durch Karmin, das aus dem Blut von Schildläusen gewonnen wird. Karmin wird entweder als „Cochenille“ oder als E120 in der Zutatenliste aufgeführt.

7. Wein und Saft nur mit Vegan-Label kaufen

Auch bei Wein und vielen Säften wird Gelatine während des Herstellungsprozesses verwendet. Zwar wird die Gelatine hier später wieder entfernt, sodass sie nicht mehr in den Getränken enthalten ist. Dennoch ist allein der Einsatz als Klärmittel für viele Veganer schon ein No-Go. Hier sollten vegan Lebende also bestenfalls auf Weine und Säfte umschwenken, die ein V-Label haben.

8. Beim Bier wird Gelatine verwendet – außer in Deutschland

Die schlechte Nachricht: Im Ausland sollten Veganer lieber auf Biere verzichten. Die gute Nachricht: Inländische Biere, die nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurden, sind immer vegan und damit absolut in Ordnung. Im Ausland aber kommt auch beim Bier häufig Gelatine zum Einsatz. Das Problem für Veganer: Gelatine, die nur als Klärmittel verwendet wird, muss später nicht deklariert werden und befindet sich daher nicht in der Zutatenliste. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man also beim deutschen Bier bleiben.

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