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Masernausbruch in Südbayern

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Kleiner Pieks - großer Schutz © dpa

Die Masern, oft als Kinderkrankheit unterschätzt, können schwer und sogar lebensbedrohlich verlaufen. Nun häufen sich Fälle im Süden Bayerns. Dabei könnte die Krankheit mit der Impfung ausgerottet werden.

Die Masern sind wieder auf dem Vormarsch. Nach einer Häufung von Fällen in Berlin gebe es nun einen Masernausbruch in Südbayern, teilten der Bayerische Hausärzteverband und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Montag mit. Der Schwerpunkt liege in München. Zudem seien Augsburg, Donau-Ries, Eichenried und Freising besonders betroffen.

Allein in der Landeshauptstadt wurden nach Angaben des Gesundheitsreferats seit 11. April 40 Masernfälle gemeldet, davon 21 in der vergangenen Woche. Die große Mehrzahl der Erkrankten seien Jugendliche und junge Erwachsene. Die Erkrankung könne komplikationsreich und teils lebensbedrohlich verlaufen, warnte das Gesundheitsreferat. „Die Schutzimpfung ist die einzige primär wirksame Präventionsmaßnahme.“

Auch die Hausärzte sowie die Kinder- und Jugendärzte wollen verstärkt in den Praxen für die Impfung werben. „Immer häufiger stecken sich ungeschützte Jugendliche und junge Erwachsenen an - genau da müssen wir jetzt ansetzen und bei diesen Menschen die Impfausweise überprüfen“, sagte Hausärzte-Chef Dieter Geis. Zwei Impfungen gegen Masern sind notwendig. Gerade bei den nach 1970 Geborenen hapere es mit dem Impfschutz.

„Wir sind auf einem guten Weg. Fast 95 Prozent aller Kinder in Bayern haben mindestens eine und fast 90 Prozent auch die zweite Impfung gegen Masern bekommen“, sagte der Vorsitzende des BVKJ-Landesverbandes, Martin Lang. Impfziel seien aber mindestens 95 Prozent.

„Das WHO-Ziel, die Masern zu beseitigen, ist noch nicht erreicht“, sagte eine Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Am 12. Juni sei ein landesweiter Impftag geplant. „Die Masern könnten ganz beseitigt werden, weil sie nur den Menschen betreffen und es den wirksamen Impfschutz gibt.“

dpa

Der Impfkalender: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Die Tabelle basiert auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (StiKo) des Robert-Koch-Instituts

ZeitpunktImpfung gegen:
Ab 2. LebensmonatDiphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten, Hepatitis B, Erkrankungen durch Haemophilus influenzae b (Hib), Pneumokokken (Lungenentzündung)Drei Kombinationsimpfungen im Abstand von mindestens vier Wochen, eine vierte Auffrischimpfung circa acht Monate nach der dritten Impfung
Ab 11. bis 14. LebensmonatErste Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen (Windpocken)4. Auffrischimpfung, Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Hepatitis B, HiB, Pneumokokken
Ab 12. LebensmonatMeningokokken der Serogruppe 3 (Meningitis)
Ab 15. bis 23. LebensmonatMasern, Mumps, Röteln
Ab 5. bis 6. LebensjahrAuffrischimpfung Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten
Zwischen 9. und 17. LebensjahrAuffrischimpfung Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten, Kinderlähmung
Zwischen 12. und 17. LebensjahrNur für Mädchen: Humanes Papilloma Virus (HPV; Gebärmutterhalskrebs)Drei Impfungen
Ab 18. LebensjahrDiphtherie und Tetanus: Auffrischung alle zehn Jahre
Ab 60. LebensjahrPneumokokken, eine Impfung. Auffrischung alle sechs Jahre. Influenza (Grippe) jährlich

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