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So klappt es mit der letzten Zigarette

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Die letzte Zigarette.
Die letzte Zigarette. © dpa

Endlich weg mit den Kippen: Das hat sich mehr als jeder zehnte Deutsche für das neue Jahr vorgenommen. Um die Sucht zu besiegen, muss man sich auf den Rauchstopp aber gut vorbereiten, weiß Dr. Tobias Rüther.

Der Suchtmediziner leitet die Tabakambulanz des Klinikums der Uni München und hat schon viele Patienten auf dem Weg in ein rauchfreies Leben begleitet.

Das Problem

Sich dem Ziel in kleinen Schritten zu nähern, funktioniert in den wenigsten Fällen. Die Methode, die Zahl der Zigaretten langsam bis auf null zu reduzieren, hat sich nicht bewährt. „Ab sechs Zigaretten und darunter wird es quälend“, warnt Rüther. Er rät daher, die Hürde „Rauchstopp“ in einem Satz zu nehmen. Klar, dass fast jeder mehrere Anläufe dafür brauche. Davon solle man sich nicht abschrecken lassen.

Immerhin gibt es Hilfsmittel: zum Beispiel Nikotin in Form von Pflaster, Spray oder Kaugummi. Erhält der Körper seinen Suchtstoff weiter, kann man sich zunächst auf den Kampf gegen die psychische Abhängigkeit konzentrieren.

Dr. Tobias Rüther ist Suchtmediziner und leitet die Tabakambulanz des Klinikums der LMU München.
Dr. Tobias Rüther ist Suchtmediziner und leitet die Tabakambulanz des Klinikums der LMU München. © fkn

Damit hat man auch genug zu tun: Bei vielen Gelegenheiten hat man früher fast schon automatisch zur Zigarette gegriffen – egal, ob beim Warten auf den Bus, in der Kaffeepause oder in der Bar. Dafür sollte man sich schon vor dem Stopp Alternativen überlegen, rät Rüther. „Etwa an der Haltestelle mit dem Handy spielen oder ein Spaziergang in der Pause.“ Um die neuen Gewohnheiten zu festigen, sollte man den Nikotinersatz nicht zu früh absetzen. Rüther rät zu drei Monaten.

Positive Effekte des Rauchstopps stellen sich trotzdem ein – und motivieren: Nach zwanzig Minuten ist der Körper besser durchblutet, nach drei Tagen schmeckt und riecht man besser, nach zwei Wochen ist man körperlich fitter und schläft besser. Wenn der Drang zur Zigarette doch mal übermächtig zu werden droht, rät Rüther: „Versuchen Sie, fünf Minuten durchzuhalten.“ Dann ist die Gefahr meist schon vorbei.  

ae

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