Britische Corona-Mutation B.1.1.7: Neue Studie zeigt deutliche Unterschiede bei Covid-Symptomen

Der Virus-Mutant B.1.1.7 ist in Deutschland angelangt. Was das in Hinblick auf die Ansteckungsgefahr bedeutet und welche Symptome typisch sind, erfahren Sie hier.
- Am 24. Dezember 2020 wurde die Virus-Variante B.1.1.7* erstmals bei einer Frau in Baden-Württemberg nachgewiesen, wie das Ärzteblatt informiert. Sie war von einem Großbritannien-Besuch zurückgekehrt, als sich Corona-Symptome bei ihr zeigten. Seitdem werden bundesweit Fälle von der Ansteckung mit dem sogenannten „Briten-Coronavirus“ gemeldet.
- Diesen Beinamen trägt die offiziell als B.1.1.7 oder VOC 202012/01 bezeichnete Virus-Variante, weil sie zum ersten Mal in Großbritannien nachgewiesen wurde.
- Je länger die neue Mutation in Umlauf ist, desto mehr können Mediziner über die Symptome sagen. Folgende Symptome sprechen eher für die Infektion mit dem „mutierten Briten-Virus“.
München - 30 bis 70 Prozent ansteckender als das „Original-Virus“ soll die britische Virus-Mutation VOC 202012/01 sein, wollen britische Forscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zufolge herausgefunden haben. Bisher konnte kein wissenschaftlicher Beweis dafür gefunden werden, dass die Virus-Mutation B.1.1.7 tödlicher ist als die vorherrschende Variante. Doch der britische Premier Boris Johnson warnt einer Tagesschau-Meldung vom 23. Januar zufolge dennoch, dass es Hinweise darauf gebe, dass die neue Variante des Coronavirus nicht nur ansteckender, sondern auch tödlicher sei, wie er in einer Pressekonferenz erklärte. Die Datenlage sei allerdings noch unsicher, hatte sein wissenschaftlicher Chefberater, Patrick Vallance, ergänzt.
Indes gibt es neue Erkenntnisse über die Symptome, die B.1.1.7-Infizierte zeigen. So sollen bestimmte Corona-Symptome bei einer Infektion mit dem „Briten-Virus“ häufiger auftreten.
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Häufiger Fieber und Gliederschmerzen: Symptome nach Ansteckung mit Virus-Mutation aus Großbritannien
Wie das RND eine Studie der britischen Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zitiert, zeigt sich Covid-19 nach einer Infektion mit dem Virus-Mutanten leicht anders als eine Coronavirus-Infektion, die von anderen bekannten Virus-Varianten ausgelöst wird. In die Studie waren Informationen von 6.000 zufällig ausgewählten Corona-Patienten eingeflossen.
Bei einer Infektion mit der britischen Virus-Mutation traten demnach Husten, Müdigkeit, Halsschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen etwas häufiger auf. Die Patienten berichteten allerdings seltener über den Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Keine Unterschiede in Hinblick auf die Corona-Symptome gab es der ONS zufolge bei Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Generell sei der Anteil der Menschen, die nach einer Ansteckung an Beschwerden leiden, bei B.1.1.7 etwas höher als bei anderen Virus-Varianten: 52,92 Prozent im Vergleich zu 47,7 Prozent, wie der Focus informiert. (jg) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Quellen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/119717/Englische-Coronavariante-erreicht-Deutschland-und-weitere-Laender; https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/healthandsocialcare/conditionsanddiseases/
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