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Was zeichnet Schokolade aus fairem Handel aus?

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Es gibt viele Schokoladen aus fairem Handel. Doch woran erkennt man die wirklich fairen Produkte? Foto: Roland Weihrauch/dpa
Es gibt viele Schokoladen aus fairem Handel. Doch woran erkennt man die wirklich fairen Produkte? Foto: Roland Weihrauch/dpa © Roland Weihrauch

Im Handel gibt es mittlerweile viele verschiedene Fairtrade-Schokoladen. Doch eine Vielzahl an Siegeln erschwert die richtige Wahl. Einheitliche Standards oder Vorschriften gibt es nämlich nicht.

Berlin (dpa/tmn) - Schokolade gehört zu den Produkten, die man im Supermarkt gerne aufs Band legt: schmeckt gut, macht glücklich. Den Bauern, die in fernen Ländern den Kakao dafür anbauen, geht es aber oft nicht gut.

Zum Glück gibt es auch Schokolade aus fairem Handel. Die wichtigsten Fragen dazu beantwortet Laura Gross von der Verbraucher Initiative:

Was bedeutet überhaupt «fair»?

Anders als bei Bioprodukten ist der Begriff «fair» oder «fairer Handel» rechtlich nicht geschützt. Es gibt deshalb auch eine Vielzahl an Siegeln. Es gelten aber bestimmte Standards, etwa bei «Fairtrade». Sie sind für Verbraucher zum Beispiel im Internet nachzulesen. Dabei geht es unter anderem um eine angemessene Bezahlung der Plantagenarbeiter, langfristige Handelsbeziehungen und die Einhaltung von Arbeitsschutznormen.

Wie fair sind fair gehandelte Produkte?

«Das kommt darauf an», sagt Gross. Schokolade gilt als Mischprodukt, nur ein Teil der Zutaten stammt aus fairer Produktion. Das hat den Grund, dass konventionelle und faire Ware bei der Weiterverarbeitung nicht durchgehend voneinander getrennt werden können. Am Ende kommt es zum sogenannten Mengenausgleich. Wie viel Prozent fairer Kakao im Schokoriegel steckt, erfahren Verbraucher nicht. Stichproben haben in der Vergangenheit gezeigt, dass der Anteil zwischen 20 und 100 Prozent schwanken kann. Der Mengenausgleich muss aber auf der Verpackung gekennzeichnet sein, zum Beispiel in der Zutatenliste «mit Mengenausgleich».

Wie sinnvoll ist Schokolade aus fairem Handel dann?

«Sinnvoll, auch wenn es nicht die alleinige Lösung sein kann», sagt Gross. Man dürfe als Verbraucher aufgrund des Mengenausgleichs nicht den Schluss ziehen, dass es egal sei, ob die Rohstoffe für die Schokolade aus fairem Handel stammen oder nicht. «Für die Bauern macht es einen Unterschied.»

Außerdem signalisierten Konsumenten mit ihrem Kauf auch anderen Herstellern: «Wir sind bereit, für solche Produkte Geld auszugeben». Das erhöhe den Druck auf alle.

Standards von Fairtrade

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