Lyrische Energie aufgezeigt

Rosenheim - Dass das Duo "Rosalie und Wanda" bald der Münchner Szene entspringen und die große Musikwelt erobern kann, wurde beim Auftritt im "Le Pirate" deutlich.
Auftritte in der BR-3-Startrampe, Konzertreihen im Münchner Volkstheater und der Leonhard-und-Ida-Wolf-Gedächtnispreis – man durfte gespannt sein auf den Auftritt von „Rosalie und Wanda“ im Rosenheimer „Le Pirate“.
Das Duo war eigentlich ein Trio: Sängerin und Geigerin Rosalie Eberle und der Schlagzeuger und Pianist Manfred Mildenberger hatten den Gitarristen Sascha Bibergeil mitgebracht, der gelungene Riffs beisteuerte.
Einprägsame Textzeilen und minimalistische Arrangements mit pfiffigen Melodien sind das Markenzeichen von „Rosalie und Wanda“.
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Mit einer frechen „Lulu“ ging es los: „Hoffentlich geht es ihr gut“, wünscht man ihr, ohne sie zu kennen. Knackige Rockrhythmen gab es beim „Hans im Glück“ zu hören, übrigens keine Hommage an Rosalies Vater Hans Eberle, Cellist bei „Roverandom“: „Meine Taschen sind leer, meine Taschen sind leer – habe keine müde Mark mehr, Pleite, ohne Besitz. Bin der Hans im Glück, viele Jahre meinem Herrn gedient, meinen Lohn gegen Glück getauscht.“
Die eindringliche, klare Stimme und das Wirken von Mildenberger am Keyboard bauten das Stück spannungsvoll und mit Überraschungseffekten auf, bei einer Qualität, mit der Judith Holofernes und „Wir sind Helden“ ein ungleich größeres Publikum ansprechen.
Es war ein energiereicher, wenn auch etwas kurzer Auftritt von „Rosalie und Wanda“ im „Le Pirate“, für den es immer wieder begeisterte Reaktionen der Besucher gab. Jetzt wird es Zeit, dass das Duo den Sprung aus der Münchner Szene in die „große Musikwelt“ schafft und Label und Agenturen anbeißen – das Zeug dazu hat es.