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Faustdicke Überraschung beim Marktball der Kraiburger Narrengilde

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Von: Raphaela Lohmann

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Die Showgarde der Kraiburger Narrengilde zeigt eine Schachpartie der besonderen Art.
„Weiß beginnt, Schwarz gewinnt?“ – mit einer Schachpartie der besonderen Art begeisterte die Showgarde um Mitternacht. © Bachmaier

Jetzt kann der Fasching so richtig starten: Mit dem Marktball läutete die Kraiburger Narrengilde die Saison ein - und bringt die Zuschauer mit einer Personalie zum Staunen.

Von Christa Bachmaier

Kraiburg - „Weiß beginnt, Schwarz gewinnt?“ – Schach ist das Spiel der Könige und unter dieses Motto stellt heuer die große Garde der Narrengilde ihr Showprogramm. Die brillante Mitternachts-Show beim Kraiburger Marktball mit der Schlüsselübergabe an das Prinzenpaar im Bischof-Bernhard-Saal und weiteren imposanten Darbietungen bildete den krönenden Schlussakkord des Abends. 

Traditionell wurden die Besucher von den Gardemädchen am Saaleingang mit einem Glas Sekt empfangen, ehe sich der zum Faschingsmotto passend dekorierte Saal vollends füllte.  „Vorbei sind Pest und Cholera – die Narrengilde ist wieder da!“ – dies verkündete bei der Begrüßung Hofmarschall Christian Hausperger. Er freute sich, dass endlich wieder gefeiert werden darf und führte mit seinem Sohn Stefan durch das Programm.

Die  Teeniegarde der Narrengilde Kraiburg begeisterte mit ihrem Auftritt „All for Love - Leidenschaft verbindet“.
Die Teeniegarde begeisterte mit ihrem Auftritt „All for Love - Leidenschaft verbindet“. © Bachmaier

Erstmals spielten „De junga Greadoia“ auf und lockten die Tanzfreudigen auf das Parkett. 

Mit ihrem Thema „All for Love – Leidenschaft verbindet“ setzten die Teenies ein gutes Zeichen in dieser schwierigen Zeit. Sie präsentierten dem begeisterten Publikum tolle Tanz-, Hebe- und auch „Flugfiguren“. 

Traurig wegen des fehlenden Prinzenpaares

Dann stieg die Spannung: Zum Faschingsauftakt gab es keine Proklamation, die Narrengilde hatte nämlich kein Prinzenpaar gefunden. Jedoch tauchten überraschend die „Tollitäten“ auf – „Prinzessin Teresa von den plappernden Kuchen“ und „Prinz Föcki von den schiebenden Reglern“. Wie kam es dazu? „Bei einem Interview kurz nach dem 11.11. mit Christian Hausperger merkte ich, dass er traurig war ob des fehlenden Prinzenpaares. Da sagte ich spontan zu, dass ISW einspringt. Ich mache den Prinz und meine Kollegin Teresa soll Prinzessin sein. Sie war zwar nicht gleich begeistert, ich konnte sie aber doch überzeugen“, erklärt „Föcki“.

Kraiburgs Bürgermeisterin Petra Jackl (rechts) übergibt den Rathausschlüssel an die neuen Regenten.
Kraiburgs Bürgermeisterin Petra Jackl (rechts) übergibt den Rathausschlüssel an die neuen Regenten „Prinzessin Teresa von den plappernden Kuchen“ und „Prinz Föcki von den schiebenden Reglern“, links Hofmarschall Stefan Hausperger. © Bachmaier

Mit bürgerlichem Namen heißt er Thomas Föckersperger, wohnt in Velden/Vils und ist vielen als Moderator beim Radiosender ISW mit Sitz in Burgkirchen bekannt. Die aus dem Tegernseer Land stammende und nun in Altötting wohnhafte Teresa Harreiner ist Volontärin bei ISW. Sie ist schon immer redefreudig und absolvierte früher eine Konditorlehre – daraus stammt der „adlige Name“. Hatte Teresa bis jetzt faschingsmäßig „gar nichts am Hut“, so sieht Föcki den Fasching als schönste Jahreszeit an und fungiert sogar als DJ beim Neuöttinger Faschingszug.

In ihrer launigen Antrittsrede verkündeten sie ihre Regentschaft und machten auch klar, dass sie alles annehmen, was Waldkraiburg nicht haben will. „Prinzessin Teresa und Prinz Föcki wollen probieren, euch Narrenvolk eine Zeit lang zu regieren. Jetzt geht’s auf, ihr Kroaburga Leit, auf zu Gaudi und Freid!“ – lautete ihre Devise. 

Mit einer sehr flotten Parade warteten die zwölf Mädchen der Marschgarde auf.
Mit einer sehr flotten Parade warteten die zwölf Mädchen der Marschgarde auf. © Bachmaier


Somit oblag es der Bürgermeisterin Petra Jackl nun zum ersten Mal, den Schlüssel des Rathauses zu übergeben. „Gar so schwerfällt es mir nicht, denn die Kasse ist eh leer“, gab sie zu. Das Marktoberhaupt wie auch ihr Stellvertreter und TV-Vorsitzender Werner Schreiber dankten der Narrengilde für ihr Engagement und freuten sich auf einen schönen Fasching. Statt der obligatorischen Narrengilde-Orden wurden diesmal Tassen mit dem bekannten „Kasperlkopf-Emblem“ etwa an die Polit-Prominenz, Sponsoren, ehemalige Prinzenpaare und viele andere Honoratioren vergeben. 

Als „Leibgarde“ des Prinzenpaares trat die Marschgarde auf und begeisterte mit einer sehr flotten Parade die applaudierenden Ballbesucher.  

Zwei Parteien duellieren sich

„Zwei gegenüberstehende Parteien duellieren sich in der großen Schlacht“ – so wurde der beeindruckende Mitternachts-Spektakel angekündigt, den die Showgarde im Schachspiel auf die Bühne brachte. Mit gigantischen Flugnummern und Hebefiguren sowie präzisen Schrittfolgen, gepaart mit prächtigen Kostümen und passender Mimik faszinierten sie in einer Spielpartie der besonderen Art das begeisterte Publikum.   

Auch in der zweiten Jahrhunderthälfte ihres Bestehens beweist die Narrengilde mit dieser rauschenden Ballnacht, dass Kraiburg auch nach den „Hungerjahren“ als Faschings-Hochburg weiter besteht.

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