Drei Schritte zu mehr Schutz

Hannover. Wie gut muss man sein Wlan-Netzwerk schützen? Darauf wollte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag eine Antwort geben. Zwar wurde der Termin für die Urteilsverkündung verschoben, doch vermutlich "wird das Gericht eine stärkere Eigenverantwortung fordern", sagt Jörg Heidrich, Jurist beim Computermagazin c`t.
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Das Problem: Nicht jeder will nur einen Blick auf die Nachrichten oder andere harmlose Inhalte werfen, sondern nutzt den fremden Zugang für strafbare Handlungen. Doch schon jetzt beugen Besitzer mit der Verschlüsselung eines drahtlosen Netzwerkes Ärger vor. So können sie ausschließen, dass über ein ungeschütztes Funknetzwerk Unbefugte einfach mitsurfen können.
UpdateDas erwartete Urteil soll am 12. Mai fallen und verkündet werden. Wir informieren dann aktuell."Es gibt zwar nicht mehr so viele unverschlüsselte Netzwerke wie vor zwei Jahren, doch es gibt sie eben noch“, sagt Heidrich. Dabei ist die Verschlüsselung für den Hausgebrauch recht einfach. Die notwendigen Einstellungen können Anwender mit Hilfe der vom Router-Hersteller mitgelieferten Software erledigen.
Update
Das erwartete Urteil soll am 12. Mai fallen und verkündet werden. Wir informieren dann aktuell.
Heidrich empfiehlt drei Dinge:
- Bei der Einrichtung des Netzwerks sollte das mitgelieferte Standardpasswort zunächst übernommen werden. „Dieses Passwort sollte dann aber gleich geändert werden.“ Mindestens zehn Zeichen, keine Wörter aus dem Lexikon, keine Geburtstage – das empfiehlt der IT-Experte.
- Zudem sollte regelmäßig die Firmware – also die vom Hersteller bereitgestellte Software - auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch dies erfordere nicht viel Aufwand, der Hinweis, dass ein Update vorliegt, kommt in der Regel automatisch.
- Auch die Zeitfunktion sollten Netzwerk-Betreiber nutzen. „Zwischen 0 und 7 Uhr wird das Netzwerk gar nicht oder nur selten genutzt, oder wenn man länger weg ist. Dann kann man es ausstellen“, sagt Heidrich. Das sei auch unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll.
Schritt für Schritt
Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung zur Konfiguration Ihres Wlan-Netzwerks
Will man die voreingestellte Konfiguration anpassen, muss man über den Internetbrowser in das Konfigurationsmenü des Routers gehen. Dort werden verschiedene Verschlüsselungsmethoden angeboten: Das ältere WEP gilt als unsicher. Sicherer sind WPA und vor allem WPA2. „Dadurch fliegen die eigenen Daten nicht schutzlos durch die Luft“, umschreibt Heidrich den Sinn.
Man kann sich also schützen. Aber was tun Betreiber, die ihr Netzwerk bewusst offenlassen wollen? „Es gibt ja immer wieder Nachbarn, die sich ein Netzwerk teilen“, erläutert Heidrich. Ihrem Modell könnte mit dem BGH-Urteil nun ein Riegel vorgeschoben werden. Denn wenn Sie für die taten Fremder haftbar gemacht werden können, wird sich dies so mancher Nutzer überlegen.
Von Tatjana Braun