AfD-Politiker fährt ohne Corona-Maske ICE und löst damit Polizeieinsatz aus - Er bleibt uneinsichtig
Befreit ein Gebäckstück von der Maskenpflicht in Zügen? Ein Bundestagsabgeordneter der AfD hat es zumindest so versucht - das hatte Folgen.
- Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner hat sich im ICE geweigert, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
- Der Schaffner rief daraufhin die Bundespolizei - was eine Verspätung des Zuges auslöste.
- Brandner wurde auf der Zugtoilette aufgespürt - und #Nußschnecke trendete kurz darauf auf Twitter.
Berlin/Pasewalk - Ist er womöglich stolz darauf? Der AfD-Politiker Stephan Brandner ist ohne Maske im ICE gefahren und hat damit einen Polizeieinsatz in dem Zug ausgelöst - der Bundestagsabgeordnete hat den Vorfall vom 12. August über Twitter öffentlich gemacht.
Afd-MdB ohne Maske im ICE: Polizei spürt ihn auf Zugtoilette auf
Wie ein Sprecher der Bundespolizei der dpa sagte, wurden die Beamten nach einem Hilfeersuchen der Deutschen Bahn aktiv, da sich zwei Fahrgäste in dem Zug von Berlin nach Rügen geweigert hätten, in der Corona-Pandemie* einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Die Bundespolizisten seien bei einem Halt im vorpommerschen Pasewalk zugestiegen. Während eine Frau ein Attest* habe vorweisen können, habe sich Brandner dann jedoch auf einer Zugtoilette befunden.
Die Polizisten seien daraufhin bis zum Bahnhof Anklam mitgefahren. Dort habe es eine Verzögerung gegeben, weil der Abgeordnete sich immer noch auf der Toilette befand. Erst nach der vorgesehenen Abfahrtszeit habe er diese mit einem Mund-Nasen-Schutz verlassen.

AfD-ler reist ohne Maske mit der Deutschen Bahn: „Sie haben nicht einmal meine Personalien aufgenommen“
Brandner twitterte über den Zwischenfall folgendermaßen: Er habe im Zug gerade Gebäck (konkret: eine Nußschnecke) geknabbert, als ihn der Schaffner aufgefordert habe, den Mund-Nase-Schutz aufzusetzen. Er habe dann geantwortet: „Esse gerade, geht nicht, danach überleg ich's mir.“ Dann habe der Schaffner die Polizei gerufen.
Auf dpa-Anfrage erklärte Brandner, er habe die Polizisten gefragt, auf welcher Rechtsgrundlage die Maskenpflicht durchgesetzt werden sollte. Diese hätten dann auf das Hausrecht der Bahn verwiesen. Weitere Folgen habe der Zwischenfall nicht gehabt, „sie haben nicht einmal meine Personalien aufgenommen“, sagte Brandner.
AfD-Politiker ohne Maske, aber mit #Nußschnecke unterwegs - Er legt auf Twitter nach
Der Politiker der AfD* indes befeuert das Gerede über seine Ohne-Maske-Anekdote auf Twitter, wo sie unter dem Hashtag #Nußschnecke angeregt diskutiert wird. So postete er zum Beispiel: „Wieder mal unterwegs.... und das ohne Nußschnecke!“, oder er macht sich über die Medienberichterstattung sowie den Polizeieinsatz lustig: „Wird immer schlimmer: Jetzt soll ich mich schon verschanzt haben! Wir lernen: 1. Wenn Polizei schnell kommen soll, nicht 110: #Nußschnecke essen! 2. Polizeiführung kann offenbar detaillierteste Angaben zu Personen und Sachverhalten machen!“
(dpa/AFP/frs) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
Ab September 2020 soll die Maskenpflicht in Zügen und an Bahnhöfen noch stärker kontrolliert werden, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen.