1. chiemgau24-de
  2. Politik

Corona-Krise: Kanzlerin Merkel erreicht erboster Brief aus dem Mittelstand - „Branchen überleben das nicht“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Cornelia Schramm

Kommentare

Die Coronavirus-Zahlen in Deutschland steigen weiter: Der Mittelstand ist alarmiert und warnt trotz allem eindringlich vor einem zweiten Lockdown - und „überzogenem Infektionsschutz".

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein eindringlicher Appell erreicht: Aus Angst* vor einem zweiten Lockdown hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft einen Brandbrief verfasst. Dieser beklagt den miserablen Zustand* mittelständischer Betriebe in Deutschland und spricht sich deshalb - trotz anhalten der Coronavirus-Pandemie - klar gegen einen erneuten, für sie, „überzogenen Infektionsschutz" aus.

Merkel erhält Mahnung: Wirtschaft drohen erhebliche Schäden

Wie die DPA meldet, geht ein „Schreckgespenst“ in Deutschland um: In Anbetracht der wachsenden Zahlen an Coronavirus-Fällen in ganz Europa, ist die Angst vor einem zweiten Lockdown größer* als je zuvor. Der Bundesverband findet für daserneute Herunterfahren* des öffentlichen Lebens deutliche Worte, denn ein zweiter Lockdown würde „erheblich größere Schäden* in der Wirtschaft und vor allem im Mittelstand zur Folgen haben“ als es schon im Frühjahr der Fall gewesen ist, heißt es bei der DPA.

„Ganze Branchen wie die Gastronomie kämpfen seither um das Überleben. Und nicht zuletzt die Kunst- und Kreativszene ist existenziell betroffen.“

Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Viele Betriebe hätten ihre finanziellen Reserven bereits jetzt aufgebraucht und würden einen zweiten Lockdown nicht überstehen. Daher lautet die Forderung des Bundesverbandes an den Mittelstand und an Selbstständige bei einem weiteren Lockdown sofort „die Hände zu heben“ - damit ein „überzogener Infektionsschutz*“ in Deutschland nicht wieder auf Kosten von Wirtschaft und Wohlstand gehe.

Merkel ist gefragt: Arbeitsplätze müssen langfristig gesichert werden

Nicht zuletzt, so die Mittelständler, wäre im Falle eines zweiten Lockdowns auch der Staat selbst finanziell überfordert*. „Schreckgespenst“ ist also nicht nur die Furcht vor dem erneuten Lockdown*, sondern auch, dass Deutschland in Zukunft riesige Probleme mit Arbeits- und Ausbildungsplätzen haben könnte. Aus diesen Gründen plädierte der Bundesverband schon während des ersten Lockdowns Ende Mai für ein schnelles Wiederhochfahren der deutschen Wirtschaft. Auch Thüringens Landeschef Bodo Ramelow (Linke) warnte am Freitag eindringlich.

Seitdem haben Politiker milliardenschwere Hilfsprogramme geschürt, um Arbeitsplätze zu sichern - doch jetzt wären Nachbesserungen gefragt, so die Wirtschaftsexperten. Das Kurzarbeitgeld und staatliche Überbrückungshilfen für Firmen zu verlängern - dazu fordern sie Angela Merkel jetzt nochmals auf. Der „Brandbrief“ an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder wird im Detail in der kommenden Ausgabe des Focus zu lesen sein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs werden nächste Woche nach langer Zeit wieder gemeinsam über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Denn die Stimmen nach Verschärfung der Maßnahmen in der noch immer andauernden Coronavirus-Pandemie werden inzwischen wieder lauter. Die Länderchefs sind sich unterdessen uneins bei einer Linie für private Feiern in der Pandemie. Ein zweiter Lockdown wäre für die deutsche Wirtschaft eine Katastrophe, ist sich indes Wirtschafsweisen-Chef Lars Feld sicher. Unterdessen wächst auch der Unmut der Bevölkerung bezüglich des Corona-Krisenmanagements der Bundesregierung. Besänftigend dürfte viele Familien dagegen der Corona-Kinderbonus sein. Ab wann er ausbezahlt wird und weitere wichtige Infos gibt es hier*.

(cos/ DPA) *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Auch interessant

Kommentare