Wegen Delta-Mutante: Bundesländer wollen Corona-Regeln für Auslandsreisen offenbar verschärfen
Obwohl die Corona-Zahlen in Deutschland und vielerorts aktuell sinken, wollen die Länder offenbar die Reise-Regeln für Urlaub im Ausland verschärfen. Das berichtet Business Insider.
Berlin - Die Corona-Regeln in Deutschland sind zuletzt angesichts immer weiter sinkender Inzidenzen und Infektionszahlen weitgehend gelockert worden. Doch nun sollen ausgerechnet zum Start der Sommerurlaubs-Saison die Regeln für Auslandsreisen wieder verschärft werden. Das fordern offenbar die Bundesländer, wie Business Insider berichtet.
Hintergrund ist demnach die Sorge vor der sich weiter ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus*. Die Mutation* ist in Deutschland bislang relativ selten nachgewiesen worden. In Großbritannien dagegen ist sie bereits weit verbreitet und auch in Frankreich steigt ihr Anteil an den nachgewiesenen Infektionen.
Corona-Regeln für Auslandsreisen: Länder fordern Verschärfung
Eine Einschleppung nach Deutschland wollen die Länder dem Bericht nach nun durch verschärfte Regeln für Auslandsreisen verhindern. So wolle man Gesundheitsminister Jens Spahn auf der am Mittwoch anstehenden Gesundheitsministerkonferenz bitten, die Einreisebestimmungen zu verschärfen.
Aus einem Beschlusspapier für die Konferenz zitiert Business Insider: „Die GMK ist angesichts der lückenhaften Einreisebestimmungen besorgt, dass es im Rahmen der bevorstehenden Urlaubs- und Reisesaison zu einem Einschleppen von Virusvarianten (insbes. Delta-Variante) kommt, deren Ausbreitung durch das bis Herbst erreichbare Impfniveau nicht hinreichend kompensiert werden und aufgrund der insbesondere bei der Delta-Variante erhöhten Anzahl schwerer Krankheitsverläufe das Gesundheitssystem überlasten kann.“
Länder kritisieren aktuelle Reise-Regeln
Demnach könne es keine Lockerungen bei Abstands-, Masken- und Hygieneregeln geben, da es bei der Einreise nur unzureichende Schutzmaßnahmen gebe.
Die Länder fordern nun, dass sich Urlauber aus Risikogebieten nicht mehr freitesten können. Dies führe zu einer „lückenhaften Früherkennung möglicher Infektionen“, heißt es weiter.
Auch die aktuelle Regelung, wonach ein Test 48 Stunden vor der Wiedereinreise ausreiche, wird demnach von den Ländern kritisiert. In der Zeit dazwischen bestehe weiter ein Infektionsrisiko, das dann nicht noch einmal überprüft werde.
Die Länder wollen nun die Reise-Regeln verschärfen, um eine vierte Welle durch eingeschleppte Varianten zu verhindern. „Hierzu gehören Optionen einer wirksamen generellen Zwei-Teststrategie (z. B. generelle ausnahmslose Testpflicht bei allen Einreisen, verbunden mit einem Testangebot an allen Grenzübergängen und zentralen Einreisestandorte, sowie eine Nachtestpflicht am 5. Tag nach der Einreise) sowie eine Pflicht zum vorsorglichen Führen einer Kontaktliste bis zur Nachtestung, die im Fall des positiven Testergebnisses dem Gesundheitsamt übermittelt werden muss“, zitiert Business Insider weiter.
Zudem sollen die Reise-Regeln vereinfacht werden. Sie seien aktuell zu unübersichtlich, um von allen eingehalten zu werden.(rjs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA